Spinat-Killer. Popeye der Seemann in einem brutalen Horrorfilm zerquetscht mit seinem Unterarm die Köpfe von Teenagern.

Wed Jul 23 2025

Popeye the Slayer Man | Millman Productions

Es ist nicht mehr modern, Zeichentrickfiguren als lustige Helden darzustellen, die hartnäckige Schurken grotesk verdreschen. Da immer mehr traditionelle Figuren aus dem letzten Jahrhundert gemeinfrei werden, verstärkt sich ein Trend, der ehemalige Helden in heutige Horror-Outcasts verwandelt. Nach dem mörderischen Winnie the Pooh und Mickey Mouse begibt sich auch Popeye der Seemann in dem Trailer zu Popeye the Slayer Man auf einen Pfad als drastischer Killer. Kontaminierter Spinat in einer längst geschlossenen Fabrik hat ein menschliches Monster hervorgebracht, dessen pralle Unterarme eine zuverlässige Technik garantieren, um neugierige Teenager-Köpfe zu zerschmettern.

Popeye, der in den 1930er Jahren von Max Fleischer kreiert wurde, hat der letzten Generation unpopuläre Spinatgewohnheiten eingeimpft. Besonders die Zeichentrickserie aus den Sechzigern, in der der Seemann mit dem vorstehenden Kinn und dem tätowierten Anker die reizende Olive Oyl vor dem rötlichen Bluto beschützt, ist in vielen Teilen der Welt ikonisch. Der kühne Spielfilmversuch des renommierten Regisseurs Robert Altman mit Robin Williams und Shelley Duvall ist leider ein weitaus exklusiverer Kult, ihr Popeye aus dem Jahr 1980 war ein herber Flop.


Doch noch vor fünf Jahren hätte niemand vermutet, dass eine neue Verfilmung den Weg eines Slasher-Horrors gehen würde. Dieser Trend begann erst kürzlich mit Winnie the Pooh: Blood and Honey aus dem Jahr 2023, dem schnell eine weitere Fortsetzung über Tiermörder aus der Feder von A. A. Milne folgte. Mickey Mouse suhlte sich in dem Kinostart Mouse Trap in fremdem Blut und wird im nächsten Jahr in Screamboat wieder zum Messer greifen, in direktem Bezug zu der ersten kurzen Erscheinung der Maus in dem Cartoon Steamboat Willie aus dem Jahr 1928. Der Grinch hat auch in dem Horror The Mean One gemordet, und eine ähnliche Charakterumkehrung erwartet Pinocchio oder Bambi – viele dieser modernen Tyrannen werden sich dann in einer Parodie auf die Avengers unter dem Namen Poohniverse: Monsters Assemble vereinen.

Der brutale Popeye hebt sich von diesem thematischen Knoten ab, und sein Regisseur Robert Michael Ryan hat eine traditionelle Handlung über einen mysteriösen, verlassenen Ort vorbereitet, durch den allzu realistisch die Erzählungen über einen einzigen und sehr unwirtlichen Gastgeber ziehen. Eine Gruppe junger Freunde schleicht sich in eine geschlossene Spinatfabrik, um die Legende von einem Wesen namens Sailor Man zu dokumentieren. Obwohl ein alter Mann sie im Trailer warnt, dass die Geschichten über ein knochenbrechendes Monster auf der Wahrheit beruhen, rennen die rücksichtslosen Jugendlichen geradewegs in die Löwengrube.

Und es wird darin ziemlich heftig zugehen, denn das Fehlen jeglicher Originalität wird durch praktische Gore-Effekte kompensiert. Es ist schwer zu sagen, inwieweit sich vernichtende Zeilen wie „Spinatkontamination“ zu einer schwarzhumorigen Natur manifestieren werden, ohne die diese Projekte kaum ihre Existenz rechtfertigen könnten. Aber die Stichprobe setzt eher auf puren B-Movie-Horror, der nach dem Vorbild des aktuellen Phänomens Terrifier nicht mit Kunstblut spart und in dem Menschen sehr grafisch und grausam davonkommen. Skalpierungen, gebrochene Gliedmaßen und zertrümmerte Köpfe sind das Werk des Special-Effects-Künstlers R. J. Young, der ausschließlich altmodische Lösungen bevorzugte. Zumindest darin sollte Popeye the Slayer Man im Laufe des nächsten Jahres Genrefans erfreuen, auch wenn er sich gleichzeitig automatische Verachtung für eine solche, gefallene Vergewaltigung des Klassikers einhandelt. Aber das wird bereits zu einer eigenen Filmkategorie.