Drugstore Cowboy

Handlung
Inmitten einer turbulenten Ära, 1971, dient Portland, Oregon, als Kulisse für David Finchers Regiedebüt "Drugstore Cowboy". Der Film erkundet das Leben einer Gruppe von Freigeistern, die von ihrer unersättlichen Sucht nach Betäubungsmitteln verzehrt werden. Die Geschichte dreht sich um die charismatische Figur des Bob Hughes, dargestellt von Matt Dillon, der der Anführer eines besonderen Quartetts ist. Bobs Leben ist eng mit dem seiner Frau Dianne (Kelly Lynch) verbunden, einer Mit-Süchtigen, die seine Leidenschaft für Drogenmissbrauch teilt. Die Beziehung des Paares ist voller Spannungen, da ihr gemeinsamer Wunsch nach Flucht oft ihre Emotionen überschattet. Neben Bob und Dianne sind Rick (James Le Gros) und Nadine (Louise Ehrlich), ein verheiratetes Paar, das irgendwie in ihr Leben geraten ist. Die Dynamik der Gruppe konzentriert sich auf ihre nächtlichen Ausflüge, bei denen sie akribisch lokale Apotheken und Medikamentenschränke in Krankenhäusern ins Visier nehmen, um ihr Verlangen nach Betäubungsmitteln zu stillen. Im Laufe der Erzählung wird deutlich, dass diese Routine zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Existenz geworden ist. Sie planen und führen ihre Raubzüge sorgfältig aus und wandeln oft auf dem schmalen Grat zwischen Nervenkitzel und Verzweiflung. Der Film fängt meisterhaft die Atmosphäre der 1970er Jahre ein, mit ihrer Mischung aus Musik, Mode und gesellschaftlichen Normen. Die Kinematographie vermittelt perfekt das Gefühl der Ziellosigkeit, das das Leben der Figuren durchdringt. Das Stadtbild von Portland dient als gedämpfte Kulisse, wobei triste Farben und ein Hauch von Distanziertheit das Gefühl der Desillusionierung verstärken. Die Kernbeziehungen zwischen den Charakteren sind facettenreich und oft spannungsgeladen. Dianne kämpft mit Gefühlen der Unzulänglichkeit und Hilflosigkeit, während sie die Führungsrolle ihres Mannes in der Gruppe miterlebt. Die Anwesenheit von Rick und Nadine in der Gruppe wird hauptsächlich von ihrem Wunsch getrieben, den Nervenkitzel der Raubzüge und die anschließende Kameradschaft zu erleben. Im Laufe der Geschichte wird ihre Dynamik zunehmend angespannt, was die Zerbrechlichkeit ihrer Beziehungen widerspiegelt. Im Laufe des Films wird Bobs Führungsrolle von seiner charismatischen Persönlichkeit und seinen manipulativen Tendenzen untermauert. Sein Charme kaschiert oft die Verzweiflung und den Selbsthass, die darunter liegen. Sein Charakter wird von einer komplexen Mischung aus Emotionen getrieben, die von einem Wunsch nach Verbindung bis hin zu einem Bedürfnis nach Flucht reichen. Diese innere Zerrissenheit wird durch Dillons Darstellung meisterhaft vermittelt und verleiht der Figur ein Gefühl von Verletzlichkeit und Authentizität. Während die Gruppe durch die tückische Landschaft ihrer Sucht navigiert, wird deutlich, dass Spaß und Glück letztendlich flüchtig sind. Ein falscher Schritt kann verheerende Folgen haben, und die Realität ihrer Situation beginnt langsam einzusickern. Die Erzählung verschiebt sich allmählich von einem Gefühl des Hedonismus zur Verzweiflung, während die Charaktere sich den harten Realitäten ihres Handelns stellen. In einem ergreifenden und zurückhaltenden Schluss macht der Protagonist des Films, Bob Hughes, eine Reise der Selbstfindung durch, während er beginnt, sich mit dem vollen Gewicht seiner Sucht auseinanderzusetzen. Diese Transformation ist weder triumphierend noch schlüssig, sondern eher ein vorsichtiger Schritt zur Anerkennung der Tiefe seiner Probleme. Die letzten Szenen des Films zeigen ein Gefühl der Entschlossenheit, das jedoch durch das Wissen gemildert wird, dass Bobs Reise noch lange nicht vorbei ist.
Kritiken
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