Küß mich, John

In der amerikanischen Romantikkomödie „Küß mich, John“ (Originaltitel: „French Twist“) aus dem Jahr 1995 wird eine scheinbar gewöhnliche Vorstadtfamilie auf den Kopf gestellt, als eine freigeistige lesbische Frau Teil ihres Lebens wird. Der Film dreht sich um Deborah Kroll, eine Hausfrau, gespielt von Victoria Principal, die entdeckt, dass ihr Ehemann Richard (James Rebhorn) eine Affäre hat. Niedergeschlagen und mit dem Gefühl, ihre Identität verloren zu haben, beschließt Deborah, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. In einem mutigen Schritt lädt sie Jeanne (Nina Siemaszko), eine reisende lesbische Frau, die sie auf einer Party kennenlernt, ein, bei ihnen einzuziehen. Anfänglich ist die Familie Kroll Jeannes Anwesenheit gegenüber abgeneigt, und die Spannung zwischen ihnen ist spürbar. Deborahs Ehemann Richard ist besonders unbehaglich mit der neuen Wohnsituation, doch als er Jeanne besser kennenlernt, beginnt er, sie in einem anderen Licht zu sehen. Währenddessen entwickelt ihr jugendlicher Sohn David (Ryan O'Neal) Gefühle für Jeanne, was die Situation zusätzlich verkompliziert. Während die drei Beteiligten diese unkonventionelle Konstellation meistern, sind sie gezwungen, sich ihren eigenen Vorurteilen und Unsicherheiten zu stellen. Insbesondere Deborah muss sich mit ihrem eigenen Identitätsgefühl auseinandersetzen und einen neuen Sinn außerhalb ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter finden. Jeanne hingegen bringt eine dringend benötigte Dosis Spontaneität und Leidenschaft in den Haushalt der Krolls, was ihnen allen hilft, ihre Prioritäten neu zu bewerten. Im gesamten Film entwickeln sich die Beziehungen der Charaktere auf unerwartete Weise, was zu einer Reihe herzerwärmender und humorvoller Momente führt. Die Dialoge sind witzig und naturalistisch, und die schauspielerischen Leistungen sind durchweg stark. Letztendlich ist „Küß mich, John“ eine charmante Erkundung dessen, was es bedeutet, sich selbst treu zu sein und Glück zu den eigenen Bedingungen zu finden.