Gier

Gier

Handlung

Gier, ein Stummfilm von 1924 unter der Regie von Erich von Stroheim, ist eine Adaption von Frank Norris' Roman gleichen Namens aus dem Jahr 1899. Der Film spielt im zentralen Tal Kaliforniens und erzählt die Geschichte von Samuel Gilbert, einem jungen und ehrgeizigen Bergmann, der davon träumt, Reichtum und Ansehen zu erlangen. Gilberts Geschichte verflechtet sich mit anderen Charakteren im Film, die alle von einer anderen Ausprägung von Gier getrieben werden. Der Film beginnt mit Samuel Gilbert als jungem Bergmann. Er heiratet eine wunderschöne Frau, Julia, und nachdem sie Schwierigkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, gewinnen sie 5.000 Dollar in einer Lotterie. Begeistert von ihrem neugewonnenen Reichtum kehren sie ins Tal zurück, und Samuels Augen beginnen zu leuchten bei der Aussicht, sein Geld zu nutzen, um seine Position in der Gesellschaft zu sichern. Er investiert seinen Gewinn in eine Zahnarztpraxis und wird ein angesehenes Mitglied der Gemeinschaft. Im Laufe der Geschichte beginnt sich Samuel zu verändern. Er wird distanziert und kalt, vernachlässigt seine Frau und die Menschen, die ihn anfänglich unterstützt haben. Seine Besessenheit, mehr Reichtum und Status zu erlangen, treibt ihn dazu, schlechte Entscheidungen zu treffen. Er heiratet eine wohlhabende und schöne Frau, Leonora, die mehr an Luxus und Reichtum als an Samuel interessiert ist. Diese Verbindung ist ein Wendepunkt im Film, da Samuel völlig von seiner eigenen Gier verzehrt wird und seine Moral und Werte bei der Verfolgung von Reichtum verwirft. Leonora, gespielt von Alice Terry, ist eine faszinierende und komplexe Figur. Auf der Oberfläche scheint sie eine schöne und charmante Frau zu sein. Doch im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass sie manipulativ, kaltherzig und rücksichtslos ist. Sie nutzt ihre Schönheit und ihren Charme, um das zu bekommen, was sie will, einschließlich des Geldes und des Status ihres Mannes. Während Samuels Besessenheit von Reichtum wächst, beginnt er, sein eigenes Wohlergehen und seine Beziehungen zu vernachlässigen. Er wird zu einem Schatten seiner selbst, und die Menschen um ihn herum beginnen, ihn als eine andere Person zu sehen. Seine anfängliche Investition von 5.000 Dollar wächst auf 1 Million Dollar, aber Samuels neugewonnener Reichtum bringt ihm nichts als Leere und Einsamkeit. Er isoliert sich von seinen Freunden und seiner Familie und ist von den Menschen umgeben, die er manipuliert und benutzt hat. Leonora wird in ihrem Streben nach Reichtum und Status immer rücksichtsloser. Sie manipuliert Samuel, um noch mehr Geld zu erwerben, indem sie ihren Charme und ihre Schönheit einsetzt, um das zu bekommen, was sie will. Die Beziehung des Paares entwickelt sich zu einem toxischen und verdrehten Netz aus Manipulation und Gier. Der Film nimmt eine dunkle und finstere Wendung, als Samuels und Leonoras Besessenheit von Reichtum wächst. Sie beginnen, die Menschen um sie herum zu manipulieren und zu verraten, indem sie alle notwendigen Mittel einsetzen, um zu bekommen, was sie wollen. Der einst unschuldige und fleißige Samuel ist nun ein korrupter und rücksichtsloser Mann, der ausschließlich von seiner Gier getrieben wird. Die Geschichte gipfelt in einem dramatischen und tragischen Ende. Samuels Imperium beginnt zu bröckeln, und er bleibt mit nichts als seinem hohlen Reichtum und seiner kalten, berechnenden Frau an seiner Seite zurück. Der Film endet mit einer eindringlichen Botschaft über die Gefahren ungezügelter Gier und die verheerenden Folgen, die sie für Einzelpersonen und die Gesellschaft haben kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass *Gier* ein kraftvoller und zum Nachdenken anregender Film ist, der die dunkleren Aspekte der menschlichen Natur erforscht. Der Film warnt vor den Gefahren ungezügelter Gier und den verheerenden Folgen, die sie für Einzelpersonen und die Gesellschaft haben kann. Die Geschichte ist voll von komplexen und faszinierenden Charakteren, die alle von ihren eigenen Motivationen und Wünschen getrieben werden. *Gier* ist ein Filmklassiker, der das Publikum immer wieder mit seinen rohen Emotionen, den kraftvollen Darbietungen und den eindringlichen Bildern fesselt. Erich von Stroheims Regie war für die damalige Zeit revolutionär. Er verschob die Grenzen dessen, was im Film akzeptabel war, und baute grafische und oft verstörende Inhalte in seine Erzählung ein. Seine Verwendung von langen Einstellungen, Nahaufnahmen und Tiefenschärfe verlieh dem Film ein Maß an Realismus, das es so noch nicht gegeben hatte. Die Kameraführung ist atemberaubend und fängt die harten Realitäten des Lebens im frühen 20. Jahrhundert ein. *Gier* ist ein Film, der auch heute noch beim Publikum ankommt. Seine Themen Gier, Korruption und die Gefahren ungezügelten Ehrgeizes sind zeitlos und universell. Der Film ist eine eindringliche Erinnerung an die verheerenden Folgen, wenn Reichtum und Status über alles andere gestellt werden.

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Kritiken