Ichi der Killer

Ichi der Killer

Handlung

In einer düsteren Welt des organisierten Verbrechens treibt das unerbittliche Streben nach Rache die Erzählung von Takashi Miikes Kultklassiker „Ichi der Killer“ aus dem Jahr 2001 voran. Die Geschichte folgt Kakihara, einem sadomasochistischen Yakuza-Vollstrecker mit einer Vorliebe für Folter und Schmerz, der auf der Suche nach seinem vermissten Boss Anjo ist. Als Kakihara tiefer in die Unterwelt von Tokios Rotlichtbezirk eintaucht, kreuzen sich seine Wege mit Ichi, einem unterdrückten und psychotischen Killer mit einem unstillbaren Durst nach Gewalt. Ichi, gespielt von Nao Omori, ist eine mysteriöse Gestalt, deren Hintergrund sich im Laufe des Films langsam entfaltet. Ichi war früher Mitglied von Anjos Gang, wurde brutal entstellt und für tot gehalten, nur um als Gefäß für unverfälschte Wut wieder aufzutauchen. Seine Opfer werden einer endlosen Reihe grausamer und sadistischer Folterungen unterzogen, die eine blutgetränkte Schneise der Verwüstung hinterlassen. Kakihara, gespielt von Taro Samurai, ist nicht weniger faszinierend. Als Meister der Manipulation und Täuschung nutzt er sein Charisma und seine List, um Informationen von seinen Mitmenschen zu erhalten. Seine Fixierung auf Anjos Verschwinden beruht auf einem tief sitzenden psychologischen Bedürfnis nach Anerkennung, das auf seine schwierige Kindheit zurückzuführen ist. Als die beiden Protagonisten aufeinander treffen, wird ihre gemeinsame Affinität zu Schmerz und Gewalt zu einem bestimmenden Aspekt ihrer komplexen Beziehung. Kakihara sieht in Ichi ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug, um sich an den Verantwortlichen für Anjos Verschwinden zu rächen. Ichi hingegen betrachtet Kakihara als einen würdigen Gegner, jemanden, der seinen eigenen perversen Wünschen gewachsen ist. Im Laufe des Films verwebt Miike meisterhaft Themen wie Trauma, Besessenheit und die verschwommenen Grenzen zwischen Gut und Böse. Die Erzählung ist gespickt mit Momenten grafischer Gewalt, sexueller Abartigkeit und existenziellen Krisen, die ein erschreckendes Erlebnis schaffen, das noch lange nach dem Abspann nachwirkt. Die Nebendarsteller verleihen der Geschichte Tiefe, insbesondere im Fall von Kayo, Ichis rätselhafter Komplizin. Ihre Beweggründe sind geheimnisumwittert, sodass sich die Zuschauer fragen, wem ihre wahre Loyalität gilt. Ebenso bemerkenswert ist die Kinematografie, die die schmutzige, neongetränkte Atmosphäre von Tokios Unterwelt mit unerschrockener Offenheit einfängt. Letztendlich ist „Ichi der Killer“ eine zum Nachdenken anregende Auseinandersetzung mit den dunkleren Seiten der Menschheit, die den Zuschauer herausfordert, seinen eigenen moralischen Kompass zu hinterfragen. Mit seiner schonungslosen Gewalt und seiner unerschrockenen Darstellung von Verkommenheit hat dieser Kultklassiker seinen Platz als einer der umstrittensten und einflussreichsten Filme des zeitgenössischen japanischen Kinos gefestigt.

Ichi der Killer screenshot 1
Ichi der Killer screenshot 2

Kritiken