Jackie Brown

Handlung
Mitten in den 1990er Jahren entfaltet sich in Quentin Tarantinos Jackie Brown ein komplexes und faszinierendes Krimidrama. Dieser Film weicht von Tarantinos stärker stilisierten und explosiven Werken ab und entscheidet sich stattdessen für eine langsamere und charakterorientierte Erzählung, die eine Hommage an die Filme der 1970er Jahre darstellt. Jackie Brown, veröffentlicht im Jahr 1997, basiert auf Elmore Leonards Roman Rum Punch aus dem Jahr 1992 und verfügt über eine talentierte Besetzung mit Pam Grier, Robert Forster, Samuel L. Jackson und Robert De Niro. Der Film dreht sich um Jackie Brown (Pam Grier), eine pragmatische und einfallsreiche Flugbegleiterin, die für die Fluggesellschaft Cabo Airlines arbeitet. Hinter den Kulissen ihres scheinbar gewöhnlichen Lebens verbirgt sich jedoch ein komplexes Netz aus Täuschung und Korruption. Jackie arbeitet nebenbei als Schmugglerin für Ordell Robbie (Samuel L. Jackson), einen charmanten, aber skrupellosen Waffenhändler mit einer Vorliebe für Gewalt. Bei ihrem letzten Schmuggelauftrag willigt Jackie ein, eine beträchtliche Geldsumme von Mexiko nach Los Angeles zu schmuggeln. Ihre Operation wird jedoch gefährdet, als sie von zwei Beamten des Internal Revenue Service (IRS), Ray Nicolette (Michael Keaton) und Mark Dargus (Robert De Niro), erwischt wird. Die Beamten nutzen Jackies Schmuggel aus, um an Ordell heranzukommen, und drohen ihr mit Gefängnis, wenn sie nicht als Zeugin kooperiert. Angesichts dieser düsteren Aussicht schmiedet Jackie einen Plan, ihre Entführer auszutricksen und Ordell eine Falle zu stellen. Ihr Plan beinhaltet die Hilfe von Max Cherry (Robert Forster), einem erfahrenen Kautionsagenten. Als Jackie und Max eine ungewöhnliche Allianz eingehen, entwickeln sie einen Plan, das Geld für sich zu behalten. Jackies Beweggründe, sich Ordell und den Behörden zu widersetzen, sind vielfältig und von dem Wunsch nach finanzieller Sicherheit, dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und einem Gefühl der Selbsterhaltung getrieben. Inzwischen verleihen die Nebenfiguren des Films der Erzählung Tiefe und Komplexität. Louis Gara (Robert De Niro) ist ein Kleinkrimineller, der versucht, nebenbei Profit zu machen, während Melanie Ralston (Bridget Fonda) eine Flugbegleiterin mit eigenen Geheimnissen und einer komplizierten Beziehung zu Jackie ist. Diese Charaktere sind zusammen mit anderen in das Gefüge der Filmerzählung verwoben und tragen jeweils zum Gefühl der Spannung und Unvorhersehbarkeit bei, das die Geschichte durchdringt. Als sich die Handlung zuspitzt, gerät Jackie zwischen Ordells Zorn auf der einen Seite und die unerbittliche Verfolgung der IRS-Agenten auf der anderen Seite. Ihr Plan ist mit Risiken behaftet, und sie muss ein komplexes Netz aus Doppelkreuzen und Verrat durchqueren, um als Siegerin hervorzugehen. Durch ihre Entschlossenheit und List erweist sich Jackie als eine Macht, mit der man rechnen muss, die selbst die beeindruckendsten Gegner austricksen kann. Einer der herausragenden Aspekte von Jackie Brown ist die differenzierte Auseinandersetzung mit ihren Charakteren. Tarantino nimmt sich die Zeit, die Komplexität jedes Charakters zu ergründen und die Motive und Hintergründe für ihr Handeln aufzudecken. Dieses Maß an Tiefe und Nuancen ist ein Markenzeichen von Tarantinos Stil und kommt dem Film in diesem Fall zugute. Neben seiner charakterorientierten Erzählung bietet Jackie Brown einige wirklich denkwürdige Leistungen seiner Besetzung. Besonders hervorzuheben ist Pam Grier, die der Titelrolle einen Sinn für Härte und Entschlossenheit verleiht. Sie wird kompetent von Robert Forster unterstützt, der seiner Rolle als Max Cherry trockenen Witz und Humor verleiht. Quentin Tarantinos Regie ist charakteristisch gekonnt, mit einem scharfen Auge für Detail und Atmosphäre. Die Ästhetik des Films ist bewusst und kalkuliert und erinnert an das Aussehen und die Haptik von Kriminaldramen der 1970er Jahre. Die Kinematographie ist gestochen scharf und fesselnd und fängt die grobe Textur von Los Angeles in den 1990er Jahren ein. Die von RZA komponierte Musik trägt zur Stimmung des Films bei und beinhaltet Smooth Jazz- und Soul-Elemente, um einen hypnotischen und immersiven Klang zu erzeugen. Letztendlich ist Jackie Brown ein fesselndes und zum Nachdenken anregendes Krimidrama, das aufmerksames Zuschauen und mehrmaliges Ansehen belohnt. Die langsam aufkeimende Spannung des Films wird durch seinen scharfen Witz und seine unvergesslichen Charaktere ausgeglichen, was ihn zu einem herausragenden Beitrag in Tarantinos Werk macht. Trotz seiner Komplexität und Nuancen bleibt der Film eine fesselnde Reise, die von einer talentierten Besetzung und einem cleveren Drehbuch getragen wird.
Kritiken
Hazel
That's a whole lot of nothing stretched out to 150 minutes. And you have the nerve to call yourself a video store generation filmmaker?
Jude
Still featuring Tarantino's signature characters: the garrulous, the neurotic, the unpredictable. The film still meanders, circling around a pile of seemingly irrelevant chatter before suddenly cutting to the chase. However, the soundtrack largely consists of tranquil folk tunes, lacking the anger and catharsis of his other works. This pairing creates a unique and wonderful chemical reaction. While perhaps not as imposing as some of Tarantino's other films, he proves himself to be a master of pacing here.
Jace
The film is remarkably solid and quite enjoyable :) Both the director and the cast are clearly having a blast, drawing us right into the fun. Who knew this combination of talents could be so incredibly awesome?
Ana
Quentin's most grounded film. It lacks non-linear storytelling, outlandish plots, and showing-off – except for the numerous long takes. However, the recognizable foot fetish and signature verbose dialogues are all present. The biggest surprise is the 50-minute climax, which is incredibly satisfying, and only seven bullets are fired, resulting in three deaths!
Joseph
7.6. I've always felt that this film, along with "Pulp Fiction" and "Reservoir Dogs," best exemplifies Quentin Tarantino's signature style, especially this one, which is undoubtedly underrated.
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