Faustrecht der Prärie

Handlung
"Faustrecht der Prärie" ist ein US-amerikanischer Westernfilm aus dem Jahr 1946 unter der Regie von John Ford mit Henry Fonda als Wyatt Earp und Victor Mature als Doc Holliday. Der Film spielt im späten 19. Jahrhundert und dreht sich um die berüchtigte Schießerei am O.K. Corral, ein zentrales Ereignis in der Geschichte des amerikanischen Westens. Der Film beginnt damit, dass die Earp-Brüder - Wyatt, Virgil und Morgan - in der Stadt Tombstone, Arizona, ankommen, nachdem sie ihr Vieh über die offenen Ebenen getrieben haben. Sie beschließen, sich eine Nacht in dem örtlichen Saloon eine Auszeit von ihrer langen Reise zu gönnen. Im Laufe des Abends geraten die Brüder in einen hitzigen Streit mit einer Gruppe lokaler Rancher über einen Streit um Weiderechte. Die Spannungen zwischen den Earps und den Ranchern brodeln unter der Oberfläche und bereiten die Bühne für die kommenden Ereignisse. Am nächsten Morgen wachen die Brüder auf und stellen fest, dass einer ihrer Wagen gestohlen wurde und ihr Vieh fehlt. Es wird bald klar, dass sie von Curly Bill Brocius (Lloyd Bridges) und seiner Bande ausgeraubt wurden, die als berüchtigte Gesetzlose die Gegend terrorisieren. Als sie entdecken, dass ein Mann, der Virgils Beschreibung entspricht, tot in der Wüste aufgefunden wird, sind die Brüder davon überzeugt, dass Curly Bill und seine Bande dafür verantwortlich sind. Wyatt, der älteste Earp-Bruder, macht es sich zur Aufgabe, die Diebe aufzuspüren und Rache zu üben, trotz des Rates von Doc Holliday, einem engen Freund, der gerade in Tombstone angekommen ist. Doc, gespielt von Victor Mature, ist ein Spieler und Revolverheld mit einer Vorliebe für Whiskey und einer Vorliebe für das Schießen. Er ist der Bruder einer Frau, in die sich Wyatt verliebt hat, Clementine Carter, und zögert zunächst, sich in die Probleme der Earps einzumischen. Während Wyatt die Gesetzlosen aufspürt, wird klar, dass Curly Bill und seine Bande nicht die einzigen Schuldigen an dem Raub und Mord sind. Eine andere Gruppe von Gesetzlosen unter der Führung von Johnny Ringo (Brian Donlevy) ist ebenfalls beteiligt, und es wird klar, dass eine größere Verschwörung im Gange ist. In der Zwischenzeit eskalieren die Spannungen zwischen den Earps und den Stadtbewohnern weiter, wobei die Earps als Außenseiter und Unruhestifter angesehen werden. Trotz seiner Vorbehalte beschließt Doc, sich Wyatt bei seiner Suche nach Rache anzuschließen, und gemeinsam spüren sie Curly Bill und seine Bande zu einer Ranch am Stadtrand auf. In einem angespannten und gewalttätigen Showdown treffen die Earps und Doc auf die Gesetzlosen, wobei die Einsätze höher sind als je zuvor. Eines der Hauptthemen des Films ist die Darstellung von Wyatt Earp als einer komplexen und facettenreichen Figur. Während er oft als Heldenfigur dargestellt wird, vermenschlicht Ford's Film ihn und zeigt seine Verletzlichkeit und seinen tiefen Sinn für Loyalität gegenüber seinen Brüdern und seiner Gemeinschaft. Der Titel des Films, "Faustrecht der Prärie (My Darling Clementine)", ist eine ergreifende Anspielung auf Wyatts Liebe zu Clementine Carter, gespielt von Cathy Downs. Clementine ist eine freundliche und sanfte Seele, die zwischen ihrer Liebe zu Wyatt und ihrer Loyalität zu ihrem Vater, Clement Carter, hin- und hergerissen ist. Ihr Charakter dient als Stimme der Vernunft und des Mitgefühls und mildert die Gewalt und Blutgier, die das Western-Genre definieren. Am Ende findet die Schießerei am O.K. Corral statt, und sie ist ein entscheidender Moment im Film. Die Gewalt ist intensiv und unerbittlich, und die Folgen sind ebenso brutal. Der Film endet mit einem Gefühl der Zweideutigkeit und Unsicherheit und lässt den Zuschauer über die Konsequenzen von Wyatts Handlungen und die wahre Natur der Gerechtigkeit im amerikanischen Westen nachdenken. "Faustrecht der Prärie" ist ein Film, der den klassischen Westernhelden feiert und gleichzeitig die Konventionen des Genres unterläuft. Fords meisterhafte Regie und die Leistungen der Besetzung machen ihn zu einem fesselnden und zum Nachdenken anregenden Film, der auch heute noch beim Publikum ankommt.
Kritiken
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