Pornorama

Pornorama

Handlung

In „Pornorama“ wirft Regisseur Thomas Schlingensiepen einen unverblümten und schonungslosen Blick auf die Erotikfilmbranche in München der 1970er Jahre. Der Film ist eine semi-autobiografische Erzählung, die auf den eigenen Erfahrungen des Regisseurs in der Sexfilmindustrie basiert. Die Geschichte folgt mehreren Charakteren, darunter Hans, einem erfolglosen Filmemacher, der in die Welt der Pornografie gerät; Romy, einer charismatischen und ehrgeizigen Darstellerin für Erwachsenenfilme; und Hermann, einem erfahrenen Produzenten, der seine Karriere auf der Ausbeutung von Frauen zu Profitzwecken aufgebaut hat. Während diese Charaktere sich durch die gnadenlose Welt der Sexfilme bewegen, setzen sie sich mit den moralischen Zweideutigkeiten und sozialen Tabus auseinander, die diese kontroverse Industrie umgeben. Im gesamten Film verwendet Schlingensiepen eine Mischung aus dokumentarisch anmutenden Interviews mit echten Sexfilm-Darstellern sowie gescripteten Szenen mit Schauspielern, die Versionen ihrer selbst spielen. Diese Verschmelzung von Fakten und Fiktion schafft ein Gefühl der Glaubwürdigkeit und zieht die Zuschauer in die Welt der Münchner Sexfilmszene der 1970er Jahre hinein. Als Hans zunehmend von der zwielichtigen Kehrseite der Branche desillusioniert wird, beginnt er seine eigene Mitschuld an der Aufrechterhaltung dieser ausbeuterischen Praktiken zu hinterfragen. Währenddessen ist Romy hin- und hergerissen zwischen ihrem Wunsch nach Ruhm und Reichtum und ihrem wachsenden Unbehagen angesichts der Objektivierung von Frauen in der Sexfilmwelt. Durch „Pornorama“ liefert Schlingensiepen eine schonungslose Kritik der Behandlung von Frauen in der Erotikfilmbranche und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Der Film ist sowohl ein nachdenklich stimmender Kommentar zur Kommodifizierung von Sex als auch eine ergreifende Untersuchung der menschlichen Kosten dieser Ausbeutung. Letztendlich ist „Pornorama“ ein komplexer und provokanter Film, der die Zuschauer herausfordert, ihre eigenen Einstellungen zu Sex, Geschlecht und Moral zu hinterfragen. Indem Schlingensiepen Licht auf die oft übersehene Welt der Sexfilme im München der 1970er Jahre wirft, hat er einen Film geschaffen, der sowohl ein historisches Dokument als auch ein Werk gesellschaftlicher Kommentare ist.

Pornorama screenshot 1
Pornorama screenshot 2

Kritiken