Der Mann, der lacht

Der Mann, der lacht

Handlung

In dieser eindringlichen und doch melodramatischen Geschichte wurde Victor Hugos klassischer Roman „Der Mann, der lacht“ erstmals 1928 von Paul Leni als Stummfilm adaptiert. Der Film spielt im späten 17. Jahrhundert und erzählt die Geschichte von Gwynplaine, dem Sohn des englischen Aristokraten Lord Clancharlie. Doch das Schicksal hat eine besondere Art, die eigene Bestimmung neu zu gestalten, und Gwynplaines Schicksal wurde durch die Handlungen eines tyrannischen Königs, der Rache an dem Vater des jungen Mannes für einen vermeintlichen Verrat suchte, grausam entstellt. In einer grotesken Machtdemonstration befiehlt der König, den jungen Gwynplaine wegzubringen, wo der königliche Narr eine schreckliche Verstümmelung an ihm vornimmt. Mit einer scharfen Metallkante schnitzt der Narr Gwynplaine ein dauerhaftes, makabres Lächeln ins Gesicht. Der einst unschuldige junge Mann ist körperlich und emotional gezeichnet und trägt ein ewiges Grinsen, das sein eigenes Leid zu verspotten scheint. Gwynplaines neues Aussehen verschafft ihm eine ungewöhnliche Akzeptanz als Darsteller in einem Wanderzirkus, der von dem rätselhaften und weisen Schausteller Ursus geleitet wird. Gwynplaines einzigartiges Aussehen erweist sich als großer Anziehungspunkt für das Publikum, und er steigt schnell in den Rängen auf, um zur Hauptattraktion des Zirkus zu werden. Doch unter dem Glanz von Ruhm und Verehrung bleibt Gwynplaines Herz schwer von tiefer Trauer und Sehnsucht nach einem Leben, das er einst kannte. Wie es das Schicksal will, kreuzt sich sein Weg mit Dea, einer jungen und schönen blinden Frau. Ihre zufällige Begegnung ist geradezu glücklich, und die beiden bauen eine tiefe und innige Bindung zueinander auf. Dea, die Gwynplaines Vergangenheit nicht kennt, spürt einen verwandten Geist in dem gequälten jungen Mann, und ihre Verbindung ist fast greifbar. Die aufkeimende Romanze zwischen den beiden dient als Hoffnungsschimmer in Gwynplaines ansonsten trostloser Existenz. Doch die Schatten der Vergangenheit verfolgen Gwynplaine weiterhin, und mit dem Tod des Königs taucht in Gestalt seines Nachfolgers und eines noch finstereren königlichen Narren eine neue Bedrohung auf. Im Laufe der Jahre verfolgt der Narr Domino-Henri Gwynplaine unerbittlich, entschlossen, den jungen Mann zu zerstören oder seine tragischen Umstände für seine eigenen üblen Zwecke auszunutzen. Domino-Henris verdrehte Motive werden durch ein Gefühl des Paternalismus noch komplizierter, da er Gwynplaine „bemuttern“ und ihn als seinen eigenen beanspruchen will. Die Beziehung zwischen den beiden Charakteren ist komplex und bewegt sich gefährlich nahe an einer verdrehten Form des Stockholm-Syndroms. Während Gwynplaine darum kämpft, sich in den dunklen Winkeln seiner eigenen Psyche zurechtzufinden, zieht Domino-Henri alle erdenklichen Register, um den Geist des jungen Mannes zu brechen und sät Chaos und Verzweiflung, wohin sich Gwynplaine auch wendet. Eine Schlüsselszene zeigt Gwynplaine in seiner größten Verzweiflung, verloren in einer trostlosen Landschaft, gequält von den Erinnerungen an seine Vergangenheit und der ständigen Gegenwart des bösartigen Narren. In diesem düsteren Moment der Verletzlichkeit steht er Dea gegenüber, deren unerschütterliche Liebe und Hingabe den Funken liefern, der nötig ist, um die Glut seiner eigenen Entschlossenheit wiederzubeleben. Auf der turbulenten Reise, die sich entfaltet, ist Gwynplaine hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu Ursus und dem Zirkus, der zu einer Ersatzfamilie geworden ist, und seiner Liebe zu Dea, die eine Chance auf Erlösung verkörpert. Als die Einsätze steigen und Gwynplaine sich in einem Labyrinth aus Intrigen und Verrat wiederfindet, wird sein Entschluss, seine Lieben zu beschützen und seinen Namen reinzuwaschen, zu einer alles verzehrenden Kraft. Letztendlich ist „Der Mann, der lacht“ eine zeitlose Geschichte über den Kampf eines Mannes, angesichts unvorstellbarer Widrigkeiten Erlösung und Vergebung zu finden. Durch Gwynplaines tragische Geschichte werden wir mit den unnachgiebigen Schrecken menschlicher Grausamkeit und menschlichen Leids konfrontiert. Der Film ist eine intensive Auseinandersetzung mit der Komplexität des Menschseins und der unendlichen Kraft der Liebe, selbst die gewaltigsten Hindernisse zu überwinden.

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Kritiken