Der Mann, der die Sonne stahl

Der Mann, der die Sonne stahl

Handlung

Der Mann, der die Sonne stahl, ein japanischer Science-Fiction-Thriller aus dem Jahr 1979 unter der Regie von Kazuhiko Yamaguchi, erzählt die packende Geschichte eines ruhigen und unscheinbaren Highschool-Lehrers namens Kenji Ushio, gespielt von Kenji Sawada. Ushio ist der Inbegriff der Unaufdringlichkeit, kaum in der Lage, die Aufmerksamkeit seiner Schüler zu erlangen, die ihn als viel zu pedantisch und langweilig empfinden. Ihr Gespött und Gekicher erfüllen die Luft, eine ständige Erinnerung daran, dass er ein Außenseiter unter seinen eigenen Schülern ist. Das Schicksal nimmt jedoch eine dramatische Wendung, als die Schüler der Schule in Begleitung von Ushio einen Busausflug zu den heißen Quellen von Hakone unternehmen. Was zunächst wie ein Routineausflug aussieht, gerät ins Chaos, als der Bus von Ushio entführt wird, was die Schüler verwirrt und die Absichten ihres Lehrers im Dunkeln lässt. Die einst fügsamen und gehorsamen Schüler sehen sich nun mit einer ungewissen Realität konfrontiert, und sie tun sich schwer damit, ihre Wahrnehmung ihres Lehrers in Einklang zu bringen. Im Laufe des Films werden Ushios wahre Absichten langsam enthüllt. Auf unheimliche und methodische Weise enthüllt der Film, dass Ushio heimlich in seiner bescheidenen Wohnung eine Atombombe baut. Diese Entdeckung löst bei den Schülern Unbehagen und Verwirrung aus, und sie werden mit der harten Realität konfrontiert, dass ihr scheinbar gewöhnlicher Lehrer tatsächlich ein finsteres Motiv hegt. Die Erzählung nimmt dann eine dunklere Wendung, als immer deutlicher wird, dass Ushios Plan viel kühner ist, als zunächst angenommen. Getrieben von einem eigenartigen Sinn für Zielstrebigkeit und Überzeugung plant er, die Welt als Geisel zu nehmen, indem er eine Fernsehübertragung kapert. Diese ereignisreiche Sequenz markiert einen Wendepunkt im Film, als der Entführer 2,5 Milliarden Dollar fordert, um die Bombe nicht zu zünden. Sein scheinbar unmögliches Ziel setzt ein komplexes Netz von Ereignissen in Gang und versetzt die Regierung, die Rettungsdienste und die Schüler in Panik. Im gesamten Film spinnt der Regisseur einen komplexen Teppich aus Spannung, verwebt die Charaktere miteinander und verstärkt ihre Emotionen im Laufe der Ereignisse. Ein Aspekt, der in Der Mann, der die Sonne stahl hervorsticht, ist die Darstellung der Highschool-Schüler, die gekonnt als multidimensionale Charaktere zum Leben erweckt werden. Im Zuge der Entwicklung der Situation werden ihre Persönlichkeiten, Motivationen und Ängste ins Rampenlicht gerückt. Sie reichen von dem rationalen und besonnenen Shigeo, der versucht, mit Ushio zu argumentieren, bis hin zu der emotionalen und rebellischen Fumiko, die mit ihren Schuldgefühlen und ihrem Verrat zu kämpfen hat. Am Ende entfaltet sich die Geschichte in einem packenden Höhepunkt, als Ushios Forderungen von den verzweifelten Behörden erfüllt werden. Seine Absichten werden als ein verdrehter Schrei nach Aufmerksamkeit enthüllt, ein Versuch zu beweisen, dass auch er, obwohl er ein unauffälliger und übersehener Mensch ist, einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. In der letzten Szene sind die Augen der Welt auf Ushio gerichtet, als er sich darauf vorbereitet, die Bombe zu zünden. In einer unerwarteten Wendung endet der Film jedoch damit, dass Kenji Ushio eine Taube in die Luft entlässt, bevor er die Atomwaffe zündet. Als Ushios Handlungen Früchte tragen, finden seine Schüler einen Hoffnungsschimmer in seinem Akt der Selbstaufopferung. Sie erkennen, dass Ushios scheinbar verabscheuungswürdige Handlungen ein verzweifelter Versuch waren, seinen Wert zu beweisen und in einer Welt anerkannt zu werden, in der er sich unsichtbar fühlte. Der Film wirft letztlich beklemmende Fragen nach den Auswirkungen sozialer Isolation auf den Einzelnen und der Macht der Verzweiflung auf.

Der Mann, der die Sonne stahl screenshot 1
Der Mann, der die Sonne stahl screenshot 2
Der Mann, der die Sonne stahl screenshot 3

Kritiken