Die Stimme des Volkes

Handlung
Die Stimme des Volkes, ein Dokumentarfilm von Howard Zinn und Matt Damon, untersucht Amerikas Kämpfe mit Krieg, Klasse, Rasse und Frauenrechten und stützt sich dabei ausführlich auf Zinns bahnbrechendes Sachbuch "Eine Geschichte des amerikanischen Volkes". Der 2009 veröffentlichte, eindringliche Film zeigt ein vielfältiges Ensemble mit Viggo Mortensen, Julianne Moore, Matt Damon und Marsha Mason und anderen. Anhand von dramatischen Lesungen, Reden, Briefen und Gedichten beleuchtet "Die Stimme des Volkes" die oft übersehenen und marginalisierten Stimmen der amerikanischen Geschichte und stellt die konventionelle Darstellung der Vergangenheit des Landes in Frage. Der Film beginnt mit einer ergreifenden Lesung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, die den Widerspruch zwischen den idealisierten Worten der Freiheit und der harten Realität des Kolonialismus hervorhebt. Von diesem Ausgangspunkt aus begibt sich "Die Stimme des Volkes" auf eine umfassende Reise durch die Geschichte des Landes und verwebt Momente des Triumphs und der Tragödie, des Widerstands und der Rebellion. Die Kämpfe der amerikanischen Ureinwohner erhalten eine prominente Aufmerksamkeit, mit einer bewegenden Lesung einer Rede von William Apess aus dem Jahr 1763, einem Anführer des Wampanoag-Stammes, der die britische Kolonialisierung und die Zerstörung, die sie über sein Volk gebracht hat, anprangert. Der Film untersucht auch die Erfahrungen von Afroamerikanern, von der brutalen Institution der Sklaverei bis zum Kampf für Freiheit und Bürgerrechte. Eine ergreifende Lesung von Jeff Daniels als Sojourner Truth, einer entflohenen Sklavin, die unermüdlich für Frauenrechte und die Abschaffung der Sklaverei kämpfte, zeigt ihren unbezwingbaren Geist und ihren unermüdlichen Kreuzzug für Gerechtigkeit. Einer der bemerkenswertesten Aspekte von "Die Stimme des Volkes" ist seine Darstellung der amerikanischen Arbeiterbewegung und den Kämpfen der Arbeiterklasse. David Strathairn, der eine überzeugende Lesung einer Rede von Mutter Jones aus dem Jahr 1910 hält, beleuchtet die zermürbenden Arbeitsbedingungen und die schrecklichen Arbeitsunfälle, mit denen Bergleute, Textilarbeiter und andere Arbeiter konfrontiert waren. Der Film würdigt auch die Frauenrechtsbewegung, wobei Julianne Moore eine leidenschaftliche Lesung einer Rede von Susan B. Anthony aus dem Jahr 1872 hält, die argumentierte, dass Frauenrechte untrennbar mit dem umfassenderen Kampf für Demokratie und Freiheit verbunden sind. Auch die Auseinandersetzung des Films mit Amerikas Kriegen und militärischen Interventionen ist zutiefst beunruhigend. Viggo Mortensen fängt in einer kraftvollen Lesung eines Gedichts von Carl Sandburg aus dem Jahr 1914 das Gefühl der Desillusionierung und der Empörung ein, das auf den Eintritt des Landes in den Ersten Weltkrieg folgt. Die Kritik des Films am amerikanischen Exzeptionalismus und seiner Neigung, seine eigenen Werte und Interessen auf andere Kulturen und Nationen zu projizieren, ist ein zeitgemäßer und provokativer Kommentar zur zeitgenössischen Geopolitik. Im Laufe des Films verweben die Besetzung und die Autoren gekonnt historische Ereignisse, persönliche Geschichten und soziale Kommentare und schaffen so einen reichhaltigen Teppich aus Einsichten und Reflexionen. Die Erzählung ist sowohl episch als auch intim und beschwört die Stimmen und Erfahrungen gewöhnlicher Menschen herauf, die aus der traditionellen amerikanischen Erzählung marginalisiert oder ausgelöscht wurden. In "Die Stimme des Volkes" ist Howard Zinns "Eine Geschichte des amerikanischen Volkes" mehr als nur ein historischer Text – er ist ein Aufruf zum Handeln, eine Erinnerung daran, dass die Geschichte, die wir lernen, oft durch die Linse der Macht und des Privilegs gefiltert wird und dass ein umfassenderes und differenzierteres Verständnis der Vergangenheit eine gerechtere und gerechtere Zukunft ermöglichen kann. Der Film ist ein Beweis für die bleibende Kraft von Geschichten und das menschliche Bedürfnis, miteinander in Verbindung zu treten, selbst angesichts von Unterdrückung und Widrigkeiten. Die Stimme des Volkes würdigt nicht nur die mutigen Persönlichkeiten, die die amerikanische Geschichte geprägt haben, sondern fordert uns auch heraus, kritisch über die Werte und Prioritäten des Landes nachzudenken. Zum Abschluss der Dokumentation erinnert Matt Damon in einer Lesung einer Rede von Angela Davis aus dem Jahr 1971 daran, dass der Kampf für soziale Gerechtigkeit andauert und dass der Kampf für Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte unser fortwährendes Engagement und unsere fortwährende Verpflichtung erfordert.
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