Täglich geöffnet

Täglich geöffnet

Handlung

'Täglich geöffnet' spielt in der malerischen Stadt Budapest, Ungarn, in den frühen 1930er Jahren und ist eine herzerwärmende romantische Komödie unter der Regie von Ernst Lubitsch. Die Erzählung des Films ist eine bezaubernde Mischung aus Humor, Witz und zartem Drama, gekonnt verwoben vom Meister des europäischen Kinos. Das zentrale Thema des Films dreht sich um das Leben zweier Angestellter in Matuscheks ungarischem Geschenkshop, Alfred Kralik und Klara Novak, gespielt von James Stewart bzw. Margaret Sullavan. Kralik ist ein ruhiger und introvertierter Angestellter, der distanziert von der restlichen Welt wirkt. Seine zurückhaltende Natur erweckt den Eindruck, er sei ein melancholischer Mensch, der ständig mit seinen Gefühlen zu kämpfen hat. Klara hingegen wird als lebhafte und dynamische Person dargestellt, die stets Positivität und Begeisterung ausstrahlt. Ihr überschwängliches Auftreten kollidiert mit Kraliks zurückhaltendem Wesen, was zu einer sofortigen Abneigung gegeneinander führt. Als Kollegen liefern sie sich eine unaufhörliche Flut von sarkastischen Bemerkungen, verächtlichen Blicken und kleinlichen Auseinandersetzungen, wodurch ein feindseliges Arbeitsumfeld entsteht. Was sie nicht wissen, ist, dass diese Feindseligkeit einen besonderen Ursprung hat. Sie sind in Wirklichkeit Brieffreunde, unter den Pseudonymen "Benjamin und Helene". Ihr anonymer Austausch dauert seit Monaten an, wobei jeder von ihnen innige Briefe schreibt, intime Gedanken austauscht und dem anderen tiefe Sehnsüchte gesteht. Ihre briefliche Beziehung überschreitet die Grenzen ihres banalen Lebens, während sie beginnen, ihre innersten Gefühle und Hoffnungen zu offenbaren. Durch ihre Briefe öffnen sich Kralik und Klara einander allmählich und teilen eine gemeinsame Bindung und ein gemeinsames Verständnis. Während sich ihre Brieffreundschaft vertieft, entdecken sie unbeabsichtigt, dass die Person, die sie zu schätzen gelernt haben, genau die Person ist, die sie im wirklichen Leben verachten. Diese Offenbarung führt sie auf einen neuen Weg, während sie versuchen, ihre Liebe zueinander mit der unbestreitbaren Feindseligkeit, die zwischen ihnen bei der Arbeit herrscht, in Einklang zu bringen. Der Film nimmt eine reizvolle Wendung, als Kralik und Klara beginnen, ihre widersprüchlichen Gefühle zu verarbeiten. Sie müssen nun ihre Zuneigung zueinander im Reich ihrer anonymen Briefe unter einen Hut bringen und gleichzeitig die Scharade aufrechterhalten, in der Realität Gegner zu sein. Lubitsch setzt gekonnt die Technik der visuellen Gegenüberstellung ein, um die Dichotomie ihrer beiden Leben hervorzuheben. Ihr Kampf, ihre Liebe mit ihrer öffentlichen Person in Einklang zu bringen, wird durch die Anwesenheit der Familie Matuschek noch verstärkt. Herr Matuschek, der Besitzer des Geschäfts, wurde über Kraliks geheime Brieffreundschaft informiert und nutzt diese Information, um ihn zu erpressen und Kralik in eine schwierige Situation zu zwingen. Er wird daraufhin angewiesen, eine Reihe unangenehmer Briefe unter seinem Alter Ego 'Benjamin' an Klara zu schreiben, was er widerwillig zusagt. Der Höhepunkt des Films bringt Kralik und Klara zum Wendepunkt. Als sie die Tiefe ihrer Gefühle füreinander erkennen, beschließen sie, ihre geheime Identität preiszugeben und ihre Liebe zu versöhnen. Der Film endet mit einer zarten Wiederholung der Weihnachtsparty der Familie Matuschek, die den Film eröffnete, und vermittelt so ein berührendes Gefühl des Abschlusses. Lubitschs cleverer Einsatz dieser Technik dient dazu, die zyklische Natur von Kraliks und Klaras Liebe zu verstärken und die anfängliche Verachtung in eine alles verzehrende Zuneigung zu verwandeln. In 'Täglich geöffnet' schafft Lubitsch eine bezaubernde Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen. Als Zuschauer werden wir in eine Welt entführt, in der die wahre Liebe an den unwahrscheinlichsten Orten aufblühen kann - in einem malerischen ungarischen Geschenkeladen, inmitten der Kulisse des Europas der Vorkriegszeit. Der Film ist ein Beweis für die Macht der Liebe und ihre Fähigkeit, selbst die feindseligsten Beziehungen in zarte Verbindungen zu verwandeln.

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Kritiken