Der dritte Mann

Der dritte Mann

Handlung

Der dritte Mann ist ein britischer Film-Noir-Klassiker unter der Regie von Carol Reed, der sich mit den Themen Loyalität, Moral und Täuschung im Nachkriegs-Wien auseinandersetzt. Der Film dreht sich um Holly Martins, einen einst vielversprechenden Autor von Groschenromanen, dessen Vermögen und Karriere jedoch geschwunden sind. Bei seiner Ankunft in Wien wird er von einem Gefühl der Verzweiflung erfasst, da er sich dem finanziellen Ruin nähert. Diese Verzweiflung führt ihn zu seinem Jugendfreund Harry Lime, den er als Symbol ihrer vergangenen Pracht verehrt. Als Holly Martins in Wien ankommt, wird er von seinem Freund herzlich begrüßt, aber es wird schnell klar, dass Harry nicht mehr der Mann ist, an den er sich erinnert. Harry, der in verschiedene Unterweltaktivitäten verwickelt ist, hat sich seit ihren Tagen als Jugendfreunde verändert. Er ist klug, berechnend und mit zwielichtigen Gestalten verbandelt. Trotzdem ist Holly zunächst begeistert, seinen Freund zu sehen, und wird herzlich in Harrys Welt aufgenommen. Seine Begeisterung ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn Harry begegnet ihm mit einem ernsten Gesichtsausdruck und teilt ihm mit, dass er ihn in einer Frage von Leben und Tod ansprechen müsse. Die Nachricht von Harrys Tod stürzt Holly in eine Spirale aus Schock, Verleugnung und Verzweiflung. Verzweifelt, die Freundschaft seiner Jugend aufrechtzuerhalten und die Wahrheit hinter dem Tod seines Freundes aufzudecken, startet Holly Martins eine Untersuchung der Ereignisse rund um Harrys Tod. Er ist davon überzeugt, dass Harrys Tod mehr ist, als er zunächst dachte, und glaubt, dass eine mysteriöse Gestalt am Tatort anwesend war, ein Mann, den er als den "dritten Mann" bezeichnet. Als Holly tiefer in die Umstände von Harrys Tod eindringt, begegnet er verschiedenen Charakteren, von denen einige hilfreich sein mögen und andere sich als hinderlich erweisen. Er stößt auf Skepsis und Feindseligkeit bei Major Calloway, einem britischen Offizier, der Harrys Mord untersucht. Major Calloway sieht Holly als einen einmischenden Freund und betrachtet ihn mit Argwohn. Diese Feindschaft zwischen den beiden Männern vertieft sich nur, als Hollys Suche nach der Wahrheit an Fahrt gewinnt. Hollys Ermittlungen führen ihn zu der Erkenntnis, dass Harry und seine Welt mehr zu bieten haben, als man zunächst sieht. Er entdeckt, dass Harry in einen Schwarzmarktring verwickelt war, der eine neue Art von Penicillin verwendete, die auf dem Schwarzmarkt verkauft wurde. Diese neue Art von Penicillin wurde verfälscht und reduziert, was zu Schäden und zum Tod vieler derjenigen führte, die es von Harrys Schwarzmarkt kauften. Angesichts dieser Hintergrundinformationen gerät Holly in einen moralischen Konflikt und ringt mit der Vorstellung, dass sein lieber Freund Harry für ein solches Chaos und Zerstörung verantwortlich war. Während Holly sich seinen eigenen emotionalen Turbulenzen stellt und mit der Komplexität der menschlichen Natur ringt, fühlt er sich zunehmend zu Anna hingezogen, Harrys trauernder Geliebten. Anna, die zunächst distanziert und unnahbar wirkt, offenbart Holly allmählich ihre verletzliche Seite, insbesondere im ergreifenden und wunderschönen Finale des Films. Ihre Darstellung durch Alida Valli im Film ist bemerkenswert und sie spielt gekonnt die Emotionen und Turbulenzen, die ihren Charakter durchziehen. Im Laufe des Films meistert Carol Reed gekonnt den Einsatz von Schatten, um die dunkle Seite Wiens zu dieser Zeit zu vermitteln. Die reiche neoklassizistische architektonische Pracht Wiens, die oft in Schatten gehüllt ist, verkörpert das Rätsel der Stadt, die ihre dunklen Geheimnisse oft in ihren einst prachtvollen Boulevards und historischen Wahrzeichen verbirgt. Letztendlich erweist sich Der dritte Mann als packender Bericht über den Untergang einer tragischen Figur und wirft einige tiefgreifende Fragen nach Loyalität und Sterblichkeit im Nachkriegs-Wien auf, die den Zuschauer dazu anregen, über die Komplexität der menschlichen Natur angesichts von Leid, Täuschung und Verzweiflung nachzudenken.

Kritiken