Dodsworth

Dodsworth

Handlung

Dodsworth ist ein amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1936 unter der Regie von William Wyler mit Walter Huston und Ruth Chatterton in den Hauptrollen. Der Film basiert lose auf dem Roman "Dodsworth" von Sinclair Lewis aus dem Jahr 1929 und erzählt die Geschichte von Samuel Dodsworth, einem erfolgreichen und wohlhabenden amerikanischen Autohersteller Mitte 50. Verheiratet mit seiner Frau Fran, einer schönen und charmanten Frau aus einer niedrigeren sozialen Schicht, begeben sich Samuel und Fran auf eine lang geplante Europareise, für die sie über ein Jahrzehnt gespart haben. Der Film beginnt damit, dass die Dodsworths in Begleitung ihrer Reisegefährtin Edna Phillips den Atlantik überqueren. Während der Reise beginnt Fran, ihre Unzufriedenheit mit ihrer Ehe und ihren Wunsch nach Aufregung und Unabhängigkeit zu offenbaren. Samuel, der sich des Zustands ihrer Ehe noch nicht bewusst ist, freut sich auf die Erkundung Europas mit seiner Frau, die er innig liebt. Nach ihrer Ankunft in München werden die Dodsworths von Frans Cousine Emily Wilson begrüßt. Emily ist eine kultivierte und weltgewandte Frau, die seit vielen Jahren in Europa lebt. Sie ist Samuel und Fran zunächst warmherzig und einladend gegenüber, aber ihre wahren Absichten werden bald deutlich. Emily ist eine manipulative und intrigante Frau, die es auf Samuels Reichtum und sozialen Status abgesehen hat. Während die Dodsworths ihren Urlaub fortsetzen, beginnen sie, den Kontrast zwischen ihren amerikanischen Werten und dem freieren und unkonventionelleren Lebensstil Europas zu erleben. Fran wird von der Kultur und den Menschen verführt und beginnt, sich eher als kultivierte Europäerin denn als amerikanische Hausfrau zu sehen. Samuel hingegen muss sich mit den emotionalen Folgen der Affäre seiner Frau mit einem italienischen Edelmann, Paolo della Vigna, auseinandersetzen. Während Samuel mit den Veränderungen in seiner Ehe zu kämpfen hat, beginnt er, die Welt in einem anderen Licht zu sehen. Er lernt eine Deutsche kennen, Margarete von Luber, die seine Ansichten über Ehe und Familie in Frage stellt. Margarete ist eine willensstarke und unabhängige Frau, die Gleichberechtigung und Freiheit in der Ehe schätzt. Sie sieht Samuel als einen freundlichen und anständigen Mann, aber auch als ein Relikt der Vergangenheit, das an überholten Werten festhält. Samuels Umgang mit Margarete zwingt ihn, sich der Realität seiner Ehe und der Art von Mensch, der er geworden ist, zu stellen. Er erkennt, dass sein Erfolg und sein Reichtum einen hohen Preis hatten, einschließlich des Glücks und der Erfüllung seiner Frau. Während er sich mit diesen neuen Erkenntnissen auseinandersetzt, beginnt Samuel, seine Ehe eher als Gefängnis denn als Hort der Liebe und Hingabe zu sehen. Der Film erreicht seinen Höhepunkt, als die Dodsworths in die Vereinigten Staaten zurückkehren, jedoch mit einem neuen Verständnis für ihre Unterschiede. Samuel und Fran lieben sich vielleicht immer noch, aber sie haben sich auseinandergelebt, und ihre Ehe kann nie wieder dieselbe sein. Das Ende ist sowohl ergreifend als auch tragisch, da Samuel gezwungen ist, sich dem Verlust des Lebens, das er kannte, und der Liebe, die er hatte, zu stellen. In dem Film liefert Walter Huston eine nuancierte und kraftvolle Leistung als Samuel Dodsworth und vermittelt die Komplexität und Tiefe der Figur. Ruth Chatterton ist als Fran ebenso beeindruckend und verleiht ihrer Darstellung ein Gefühl von Verletzlichkeit und Verzweiflung. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist unbestreitbar, was den tragischen Ausgang des Films umso ergreifender macht. 1935 gewann Dodsworth den Academy Award für das beste adaptierte Drehbuch, wobei sich Hebert Biberman und Ben Hecht den Oscar teilten. Der Erfolg von Dodsworth ist auf seine zeitgemäße und zum Nachdenken anregende Auseinandersetzung mit der sich wandelnden amerikanischen Gesellschaft zurückzuführen. Die Themen Liebe, Ehe und Identität des Films berühren das Publikum auch heute noch und machen ihn zu einem zeitlosen Klassiker des amerikanischen Kinos.

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Kritiken