Puppenfriedhof

Puppenfriedhof

Handlung

Brendan Cobbs, ein renommierter Schriftsteller mit einem scharfen Auge für Geschichten und einem Gespür für das Übernatürliche, war unruhig geworden. Er stand am Rande einer kreativen Blockade, die ihn zu ersticken schien, und er wusste, dass er etwas ändern musste. Die Isolation seiner Londoner Wohnung, die ständigen Ablenkungen der Stadt und die drohende Deadline für seinen neuen Roman verschworen sich, um seine Kreativität zu unterdrücken. Auf der Suche nach Inspiration nahm Brendan eine Einladung an, in einem abgelegenen Cottage in der englischen Landschaft zu wohnen. Das Cottage, tief im Wald gelegen, war ein malerisches Refugium, das Ruhe und Abgeschiedenheit versprach. Die Luft war frisch, die Bäume ragten hoch auf und das einzige Geräusch war das sanfte Rascheln der Blätter im Wind. Als er sich in dem Cottage eingerichtet hatte, überkam Brendan ein Gefühl der Erleichterung. Er verbrachte seine Tage damit, durch die Wälder zu streifen, die Einheimischen zu beobachten und Notizen in sein Tagebuch zu kritzeln. Auf einem dieser Spaziergänge stolperte er über einen malerischen, altmodischen Laden in einem nahegelegenen Dorf. Über der Tür stand "Mrs. Jenkins' Antiquitäten", und die Auslage war eine Fundgrube staubiger Relikte und vergessener Schmuckstücke. Neugierig öffnete Brendan die Tür und trat ein. Der Laden war spärlich beleuchtet, und die Luft war dick vom Duft alter Bücher und Staub. Mrs. Jenkins, die Besitzerin, begrüßte ihn herzlich und bot ihm an, ihm einige ihrer seltensten Stücke zu zeigen. Als sie durch die Regale stöberten, fielen Brendans Augen auf eine Kinderspielzeugpuppe. Die Puppe trug einen verblichenen blauen Anzug, und ihr Porzellangesicht schien ihn mit einer beunruhigenden Intensität anzustarren. Mrs. Jenkins bemerkte Brendans Faszination und lächelte wissend. "Ah, Alfred", sagte sie, "ich sehe, Sie haben die Hauptattraktion gefunden. Alfred, die Puppe, die Sie halten, ist seit vielen Jahren bei mir. Manche sagen, er sei schon seit der Eröffnung des Ladens hier." Brendan lachte und hielt das für Smalltalk. "Ich bin sicher, das ist eine Übertreibung, Mrs. Jenkins", sagte er, "aber ich denke, Alfred wäre perfekt für meinen nächsten Roman. Darf ich ihn kaufen?" Mrs. Jenkins nickte, und als Brendan das Geld hinhielt, überkam ihn ein seltsames Gefühl. Er spürte, wie ein Schauer seinen Rücken hinunterlief, und seine Haut überzog sich mit Gänsehaut. Mrs. Jenkins bemerkte seine Reaktion und lächelte spöttisch. "Sie werden feststellen, dass Alfred es versteht, unter die Haut zu gehen", sagte sie. Sobald Brendan in das Cottage zurückgekehrt war, begann er, Alfreds Präsenz zu spüren. Er erhaschte die Puppe aus dem Augenwinkel, und er hörte leise Flüstern, wenn niemand in der Nähe war. Zuerst tat er es als bloße Paranoia ab, aber als die Vorfälle immer häufiger wurden, begann Brendan zu vermuten, dass etwas Unheimlicheres im Spiel war. Eines Abends, als er an seinem Schreibtisch saß und Notizen für seinen Roman kritzelte, blickte Brendan auf und sah Alfred auf der Fensterbank stehen und ihn mit einem unblinzelnden Blick beobachten. Die Puppe schien lebendig zu sein, und Brendan spürte einen Schauer der Aufregung vermischt mit Angst. Er versuchte, es zu rationalisieren - vielleicht sah er nur Dinge im flackernden Kerzenlicht -, aber tief im Inneren wusste er, dass etwas nicht stimmte. In den nächsten Tagen wurde Brendan zunehmend von Alfred besessen. Er verbrachte Stunden damit, mit der Puppe zu sprechen, um ihre Geheimnisse zu verstehen und das Geheimnis ihrer Existenz zu lüften. Je mehr er mit Alfred interagierte, desto mehr war er davon überzeugt, dass die Puppe nicht nur ein einfaches Spielzeug war, sondern ein Gefäß für etwas Uraltes und Bösartiges. Als der Vollmond über dem Cottage aufstieg, spürte Brendan eine Präsenz im Raum, eine Präsenz, die von Alfred auszugehen schien. Die Puppe schien größer zu werden, ihr Gesicht verzerrte sich zu einem grotesken Grinsen. Brendan versuchte zu fliehen, aber seine Füße schienen wie angewurzelt. Alfred begann zu sprechen, seine Stimme war ein leises, heiseres Flüstern, das von überall her zu kommen schien. "Du wirst über mich schreiben, Brendan", sagte Alfred. "Du wirst über die Dunkelheit schreiben, die in mir lauert. Und wenn du das tust, wirst du einen Schrecken entfesseln, der deine wildesten Vorstellungen übersteigt." Brendan war vor Angst gelähmt, aber auch von einer morbiden Neugierde erfüllt. Er wusste, dass er über Alfred schreiben musste, um die Tiefen der finsteren Natur der Puppe und die Geheimnisse, die sie barg, zu erforschen. Als die Nacht voranschritt, kritzelte Brendan wie besessen, die Worte flossen wie Blut aus seiner Feder. Als das erste Morgenlicht über den Horizont kroch, schaffte es Brendan schließlich, sich von seinem Schreibtisch loszureißen. Er taumelte durch das Cottage, sein Geist war verwirrt von den Auswirkungen dessen, was er gesehen hatte. Die Worte, die er geschrieben hatte, schienen in ihm zu brennen, ein brennendes Feuer, das ihn ganz zu verzehren drohte. Als er auf Alfred hinabsah, der sich nun wieder in seiner ursprünglichen Position im Regal befand, spürte Brendan einen Schauer seinen Rücken hinunterlaufen. Er wusste, dass er etwas entfesselt hatte, etwas, das ihn für den Rest seiner Tage verfolgen würde. Die Puppe schien ihn immer noch zu beobachten, ihre Augen funkelten mit einer boshaften Intelligenz, die die Seele zu durchdringen schien. Und so kehrte Brendan Cobbs in seine Londoner Wohnung zurück, sein Geist raste mit den Geheimnissen, die er aufgedeckt hatte. Er wusste, dass er die Welt nie wieder auf dieselbe Weise betrachten würde und dass der Schrecken, den er entfesselt hatte, ihn für immer verfolgen würde. Die Worte, die er geschrieben hatte, würden zu seinem verdrehtesten und verstörendsten Roman werden, einer Geschichte, die seine Leser gleichermaßen fesseln und abstoßen würde. Denn in der Welt von Brendan Cobbs waren die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn auf unheilvolle Weise verschwommen, und die Schrecken, die im Schatten lauerten, waren endlich aufgetaucht, um ihren Tribut zu fordern.

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Kritiken