Freeway

Freeway

Handlung

Vanessa Lutz ist ein problematischer Teenager, der von einem aussichtslosen Zuhause zum nächsten geschickt wurde. Nachdem Vanessa wegen Ladendiebstahls verhaftet und in eine Jugendstrafanstalt gesteckt wird, erfährt sie, dass ihre entfremdete Großmutter gestorben ist und ihre Mutter Ramona nun im Gefängnis sitzt, weil sie in einen schiefgelaufenen Raubüberfall verwickelt war. Enttäuscht und verzweifelt beschließt Vanessa, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich auf die Suche nach der Leiche ihrer lange verschollenen Großmutter zu machen, die Ramona in einem Lagerhaus aufbewahrt hatte. Auf ihrer Suche stößt Vanessa auf verschiedene Hindernisse, darunter unsympathische Fremde und die unversöhnliche Landschaft des ländlichen Westens. Als sie sich auf ihre gefährliche Reise entlang des I-5 Freeways begibt, wird Vanessa von Bob Wolverton gerettet, einem scheinbar freundlichen und verständnisvollen Schulberater, der Gefallen an ihrer Notlage gefunden hat. Was Vanessa jedoch nicht weiß: Bob ist in Wirklichkeit der berüchtigte I-5-Killer, ein Serienmörder, der unter dem Deckmantel seiner freundlichen Persönlichkeit die Highways und Nebenstraßen Kaliforniens terrorisiert. Trotz erster Eindrücke sind Bobs Absichten alles andere als rein. Vanessas Unschuld und Naivität stehen in starkem Kontrast zu den harten Realitäten der Welt um sie herum. Als sie beginnt, Hinweise zusammenzusetzen und Verbindungen über Bobs wahre Identität herzustellen, beschleicht sie ein Gefühl von Unbehagen und Besorgnis. Der anfänglich wohltätige Bob offenbart eine dunklere Seite und zeigt seine sadistische und berechnende Natur, die Vanessas Vertrauen weiter untergräbt. In einer mutigen und erschreckenden Sequenz gelingt es Vanessa, sich aus Bobs Fängen zu befreien, indem sie ihn mehrmals erschießt. Verwundet, aber noch am Leben, ist Bob entschlossen, Vanessa aufzuspüren und sich zu rächen. Er begibt sich auf eine unerbittliche und brutale Verfolgung seiner jungen Nemesis, folgt ihr quer durch den Bundesstaat und demonstriert ein Maß an zielstrebiger Besessenheit, das ihn ganz aufzufressen droht. Freeway, eine moderne Nacherzählung von Rotkäppchen, nimmt das altbekannte Märchen und aktualisiert es für die 1990er Jahre. Der unerschrockene Blick von Regisseur Matthew Bright erforscht die Themen verlorene Unschuld, Gewalt und Verwundbarkeit in einer Welt, die scheinbar darauf ausgelegt ist, ihre schwächsten Bürger auszubeuten und zu konsumieren. Durch Vanessas Erzählung wirft der Film ein Licht auf die dunkleren Aspekte der menschlichen Natur und fordert den Zuschauer heraus, sich den Schrecken zu stellen, die unter der Oberfläche selbst der scheinbar harmlosesten Fassaden lauern. Während Vanessa sich durch die tückische Landschaft ihrer Reise bewegt, ist sie gezwungen, sich einer Welt zu stellen, die feindselig und unversöhnlich erscheint. Trotz ihrer Härte an der Oberfläche zeigt sich, dass sie verwundbar und verletzt ist, ein Produkt eines Systems, das sie an jeder Ecke im Stich gelassen hat. Durch Bobs Charakter untersucht Freeway auch die Dualität der menschlichen Natur - die Fähigkeit für Gut und Böse existiert in uns allen, selbst in den scheinbar gewöhnlichsten Menschen. Diese Dualität ist ein Kennzeichen der Auseinandersetzung des Films mit der menschlichen Verfassung. Mit seiner düsteren und schonungslosen Darstellung einer harten Welt widersetzt sich Freeway traditionellen Vorstellungen von Genre-Kategorisierungen. Teils Krimi-Thriller, teils Coming-of-Age-Drama und teils dunkles Märchen ist der Film eine Meisterklasse in Subtilität und Zurückhaltung. Indem Bright und Autor Marco Coyote die Gewalt und den Horror weitgehend aus dem Bild lassen, erzeugen sie ein Gefühl von Spannung und Unbehagen, das durch seine Untertreibung umso beunruhigender ist. Als Vanessa nur knapp Bobs Fängen entkommt, rast der Film auf seinen explosiven und verheerenden Höhepunkt zu - eine düstere Erinnerung an die Gefahren, die an den unerwartetsten Orten lauern.

Freeway screenshot 1
Freeway screenshot 2
Freeway screenshot 3

Kritiken