Brügge sehen... und sterben?

Handlung
In der düster-komödiantischen und moralisch zwiespältigen Welt des Auftragskillers gibt es kaum einen unpassenderen Ort als die malerische mittelalterliche Stadt Brügge in Belgien. Dieses mittelalterliche Meisterwerk, berühmt für seine Kanäle, die gotische Architektur und die romantische Atmosphäre, ist der letzte Ort, an dem man zwei gestandene Attentäter vermuten würde. Doch genau hier finden sich Ray und Ken, zwei müde Auftragskiller, im Film "Brügge sehen... und sterben?" aus dem Jahr 2008 wieder. Der Film beginnt mit Ray (Colin Farrell), einem erfahrenen und berechnenden Auftragskiller, und Ken (Brendan Gleeson), Rays Partner und ein sanfter, etwas unbeholfener Veteran des Auftragskillergeschäfts, auf einer Mission in Brügge. Sie haben gerade einen Job erledigt, und in der Hitze des Gefechts ist Ray erschüttert und hinterfragt seineMoral. Ken, der weise und erfahrenere von beiden, versucht, Ray zu beruhigen und ihn an die Regeln ihres Berufsstandes zu erinnern. Ihre Mission ist es, in Brügge auf weitere Anweisungen ihres rätselhaften Chefs Harry (Ralph Fiennes) zu warten, einem Mann, der für seine anspruchsvolle und oft grausame Natur bekannt ist. Während ihres Aufenthalts in Brügge können Ray und Ken die Schönheit der Stadt genießen, den berühmten Belfried besichtigen und die malerischen Gassen erkunden. Ken interessiert sich besonders für die Geschichte der Stadt, bewundert ihre mittelalterliche Architektur und geht sogar so weit, ein Sonett über Brügge zu verfassen. Im Laufe der Tage vertieft sich Rays existenzielle Krise, und er beginnt, die Natur seiner Arbeit zu hinterfragen. Er vertraut sich Ken an und äußert den Wunsch, das Geschäft mit den Auftragsmorden aufzugeben und in Rente zu gehen. Ken ist jedoch weniger optimistisch bezüglich Rays Entscheidung und erinnertihn an die harten Realitäten ihres Berufs und die Risiken, die mit dessen Aufgabe verbunden sind. Die zentrale Prämisse des Films wird enthüllt, als Harry zusammen mit seiner Partnerin Armand (Clémence Poésy), einer schönen und rätselhaften französischen Frau, in Brügge ankommt. Ken wird mit der Ausführung einer neuen Mission beauftragt, von der Harry glaubt, dass sie die perfekte Gelegenheit für das Duo sein wird, einen großen Coup zu landen. Als Ken jedoch beginnt, die Natur ihrer neuen Mission zu begreifen, merkt er, dass die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Es scheint, dass das Ziel, ein skrupelloser Verbrechensboss, bei einem früheren Angriff getötet wurde, und Harry möchte, dass Ken es wie einen Unfall aussehen lässt, um seine eigene Verwicklung zu vertuschen. Die Mission ist ein moralisches Minenfeld, und Ken steht vor einer unmöglichen Wahl: die Befehle ausführen oder alles riskieren, um das Richtige zu tun. Im gesamten Film verwebt Martin McDonaghs meisterhaftes Drehbuch eine düstere Komödie, die die Komplexität der menschlichen Natur, die verschwommenen Grenzen zwischen Richtig und Falsch und die wahren Kosten von Gewalt erforscht. Das Setting des Films ist ein Charakter für sich, wobei Brügge als Kulisse für gegensätzliche Schönheit und Brutalität dient. Während Ken sich im moralischen Labyrinth seiner neuesten Mission bewegt, wird Ray, der immer noch mit den Dämonen seiner Vergangenheit zu kämpfen hat, zunehmend unruhiger. Seine Emotionen erreichen ihren Höhepunkt, als er gezwungen ist, sich der Realität seiner Taten zu stellen. Der Höhepunkt des Films ist sowohl eine düster-komödiantische als auch ergreifende Reflexion über die Folgen von Gewalt und die Sinnlosigkeit, den eigenen Dämonen zu entkommen. Am Ende ist Ken verändert und für immer durch die Ereignisse in Brügge geprägt. Seine Partnerschaft mit Ray ist irreparabel beschädigt, aber in gewisser Weise ist er als Person gewachsen, da er gezwungen war, sich der wahren Natur seiner Arbeit zu stellen. Als der Film endet, lässt Ken Brügge hinter sich, bereit, sich allem zu stellen, was als nächstes kommt, für immer verändert durch die Erfahrung. "Brügge sehen... und sterben?" ist ein Film, der sich einer einfachen Einordnung entzieht, Genres vermischt und die Grenzen dessen ausreizt, was auf der Leinwand erlaubt ist. Es ist eine düstere, bösartige und wunderschöne Komödie, die den Glamour der Welt des Auftragskillers abstreift und ihre brutale, hässliche Realität offenlegt. Dabei schafft sie ein Kunstwerk, das zutiefst verstörend und zutiefst menschlich ist und den Zuschauer zwingt, sich mit der Komplexität der menschlichen Natur und den wahren Kosten von Gewalt auseinanderzusetzen.
Kritiken
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