Intoleranz: Kampf der Liebe durch die Zeitalter

Handlung
In dem epischen Film 'Intoleranz: Kampf der Liebe durch die Zeitalter' aus dem Jahr 1916 verwebt Regisseur D.W. Griffith vier parallele Geschichten, die sich über Jahrtausende erstrecken und das Konzept der Intoleranz und ihre Auswirkungen auf das Leben gewöhnlicher Menschen erforschen. Die narrative Struktur des Films ist einzigartig und besteht aus vier verschiedenen Erzählungen, von denen jede eine andere Epoche beleuchtet, die jedoch durch einen gemeinsamen Faden miteinander verbunden sind – den Kampf der menschlichen Liebe angesichts der Intoleranz. Der Film beginnt im antiken Babylon, wo wir einem jungen persischen Dichter, Tahir (gespielt von Seena Owen), begegnen, der sich in eine wunderschöne Konkubine, Atta Kaden (gespielt von Nita Naldi), verliebt. Ihre Liebe ist durch die strengen Regeln des Königshofes zum Scheitern verurteilt, die jegliche romantische Bindungen zwischen Sklaven und Adligen verbieten. Als ihre Liebe aufblüht, sieht sich das Paar dem Zorn des tyrannischen Königs gegenüber, der sie schließlich trennt, was zu tragischen Konsequenzen führt. Mittlerweile, im Jahr 1572, während der Verfolgung der Hugenotten in Frankreich, treffen wir ein junges Paar, Madame Jeanne de Carrouge (gespielt von Mildred Harris) und Pierre (gespielt von Alfred Paget). Obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, verlieben sich die beiden innig, aber ihr Glück ist nur von kurzer Dauer, da die oppressive katholische Kirche und der fanatische antiprotestantische Mob drohen, sie auseinanderzureißen. Der gewalttätige Ausbruch des Mobs fordert letztendlich das Leben von Pierre und lässt Madame Jeanne den Verlust ihres geliebten Menschen erleiden. Im Jahr 1910, in Los Angeles, werden wir einer jungen Frau, der Mutter (gespielt von Lillian Gish), vorgestellt, die, wie ihre Vorgängerinnen, aufgrund ihrer Liebe zu einem Mann einer anderen sozialen Klasse auf Widerstand aus der Gesellschaft stößt. Sie wird schwanger und ist, da sie nicht für ihr Kind sorgen kann, gezwungen, es zur Adoption freizugeben. Während sie darum kämpft, ihre Würde und ihr Selbstwertgefühl angesichts von Armut und Widrigkeiten zu bewahren, sehen wir ihre Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit angesichts überwältigender Chancen. Im Laufe des Films setzt Griffith seine innovativen Kameratechniken ein, indem er Nahaufnahmen, Über-die-Schulter-Aufnahmen und Querschnitte verwendet, um ein dynamisches visuelles Erlebnis zu schaffen. Sein Einsatz von langen Einstellungen, weiten Panoramen und schnellen Schnitten trägt zum allgemeinen Gefühl von Energie und Dynamik bei und treibt den Zuschauer durch die verschiedenen Erzählungen. Das vierte und letzte Segment des Films spielt im modernen New York City, wo wir einem jungen, radikalen Sozialisten, Theodore (gespielt von Frank Allen), vorgestellt werden. Er verliebt sich Hals über Kopf in eine Gewerkschaftsorganisatorin, Ella (gespielt von Josephine Crowell), und gemeinsam kämpfen sie für Arbeiterrechte und soziale Gerechtigkeit. Ihr Aktivismus erregt jedoch die Aufmerksamkeit der Behörden, und Theodore wird fälschlicherweise des Mordes beschuldigt, sodass Ella alles riskiert, um seinen Namen reinzuwaschen. Im Laufe des Films hebt Griffith die universellen Themen Liebe, Intoleranz und soziale Unterdrückung hervor. Er zeigt, wie Menschen über Kulturen und Jahrhunderte hinweg immer wieder vor ähnlichen Herausforderungen gestanden haben, von den alten Königshöfen bis zu den modernen Straßen von New York. Der Schluss des Films, eine kraftvolle Montage von Bildern, demonstriert die Vernetzung dieser Geschichten und unterstreicht die Idee, dass menschliche Emotionen trotz des Laufs der Zeit zeitlos bleiben. 'Intoleranz: Kampf der Liebe durch die Zeitalter' ist ein weitläufiges Epos, das die Tiefen der menschlichen Emotionen und den universellen Kampf um Liebe und Akzeptanz erforscht. Griffiths technische Innovationen, kombiniert mit seiner meisterhaften Erzählkunst, schaffen einen Film, der sowohl ein Spiegelbild seiner Zeit als auch ein zeitloser Klassiker ist.
Kritiken
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