Joy Division

Handlung
Joy Division, ein Film unter der Regie von Anton Corbijn, zeichnet ein detailliertes Bild der englischen Rockband der späten 1970er Jahre, die die Musiklandschaft maßgeblich prägte. Der Film entfaltet sich chronologisch und bietet eine intime Darstellung von Joy Divisions Werdegang von den Anfängen bis zum tragischen Ende. Die Geschichte beginnt mit der Gründung der Band, als Ian Curtis, der rätselhafte Leadsänger und Songwriter, und Bernard Sumner, der Gitarrist, zusammenkommen. Curtis wird als introvertierter und künstlerischer Mensch dargestellt, während Sumner als extrovertierter und charismatischer dargestellt wird. Ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten bilden die Grundlage für Joy Divisions musikalische Identität. Ihre frühesten Tage sind von Kämpfen geprägt, darunter die Suche nach der richtigen Besetzung, die Sicherung von Auftritten und finanzielle Schwierigkeiten. Der Film fängt meisterhaft die rohe Energie der Band ein und zeigt ihre frühen Live-Auftritte, die ihnen Anerkennung und Aufmerksamkeit von lokalen Fans einbrachten. Die Musik steht im Mittelpunkt und vermittelt einen authentischen Eindruck von Joy Divisions einzigartigem Sound. Als die Band an Popularität gewinnt, werden sie beim legendären Label Factory Records unter Vertrag genommen, das von dem rätselhaften Tony Wilson geleitet wird. Unter Wilsons Führung begibt sich Joy Division auf eine Europatournee, die sich als entscheidender Moment in ihrer Karriere erweist. Auf der Leinwand ist die musikalische Chemie der Band spürbar, und ihre Auftritte demonstrieren eine unbestreitbare Chemie. Einer der Hauptstränge der Handlung betrifft Ian Curtis' Ehe mit Deborah, die von Joy Divisions realer Ehefrau Deborah Curtis gespielt wird. Diese Darstellung ermöglicht ein differenzierteres Verständnis von Curtis' Leben außerhalb der Musikwelt und enthüllt einen komplexen Menschen, der zwischen seinen künstlerischen Ambitionen und familiären Verpflichtungen hin- und hergerissen ist. Die Liebesgeschichte wirft auch Fragen nach dem Druck auf, dem Curtis ausgesetzt war, als er mehrere Beziehungen führte, darunter seine Affäre mit der belgischen Fanin Annik Honoré. Joy Divisions Musik erlangt die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit, und der Film vermittelt effektiv den zunehmenden Ruhm der Band. Sie finden sich im selben Programm wie die Sex Pistols wieder und werden später eingeladen, im September 1979 in der legendären Manchester Free Trade Hall aufzutreten. Das Ereignis, wie es auf der Leinwand dargestellt wird, sollte später zur Inspiration für Ian Curtis' Gedicht bzw. Lied „Love Will Tear Us Apart“ werden. Doch trotz ihres beruflichen Erfolgs kommt es innerhalb der Band zu internen Konflikten. Der Film schildert gekonnt die Spannungen zwischen Curtis, der an Epilepsie leidet und zunehmend auf Medikamente angewiesen ist, und den verbleibenden Mitgliedern, deren Frustration aufgrund der unzuverlässigen Auftritte ihres Leadsängers auf der Bühne wächst. Besonders Sumner trägt die Last dieser Ängste, was zu Spannungen in seinen Interaktionen mit Curtis führt. Joy Division begab sich im April 1980, inmitten wachsender Spannungen innerhalb der Band, auf ihre letzte Tournee. Der Film dokumentiert lebhaft die Bemühungen der Band, ihre kreativen Differenzen in Einklang zu bringen und ihr Bestes zu geben. Leider war ihr Schicksal besiegelt, und am 18. Mai 1980 nimmt sich Ian Curtis durch Erhängen das Leben. Die Folgen von Curtis' tragischem Tod werden im Film ergreifend dargestellt. Die überlebenden Bandmitglieder überdenken ihre Beziehungen und ihre Musik, wobei Sumner über die Leere nachdenkt, die Curtis' Tod hinterlassen hat. Obwohl sie sich nicht offiziell auflösen, können sich die verbleibenden Mitglieder nicht dem Gefühl entziehen, dass ein wichtiger Teil von ihnen verloren gegangen ist. Der Film endet mit einem Interview mit Bernard Sumner, das das bleibende Erbe von Joy Division und ihren tiefgreifenden Einfluss auf die Musikwelt einfängt. Durch die akribisch erstellte Darstellung ihrer Geschichte würdigt Joy Division auf meisterhafte Weise Ian Curtis' Vermächtnis und bietet eine ergreifende und authentische Darstellung der einflussreichen Rockband. Indem der Film das Leben der Beteiligten erforscht und ihren Kampf mit dem künstlerischen Ausdruck einfängt, vermittelt er auf wirkungsvolle Weise die menschliche und musikalische Komplexität dieser bemerkenswerten Band.
Kritiken
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