Das große Fressen

Das große Fressen

Handlung

Das große Fressen (Originaltitel: La Grande Bouffe) ist ein italienisch-französischer Film aus dem Jahr 1973 unter der Regie von Marco Ferreri, eine surrealistische Komödie, die die Grenzen von Moral und Geschmack auslotet. Die Geschichte dreht sich um vier Freunde – Marcello (Marcello Mastroianni), Philippe (Philippe Noiret), Henri (Henri Garcin) und Jean (Jean-Pierre Léaud) – die sich in einer luxuriösen Villa am Rande von Paris treffen. Die Freunde, alle in ihren 40ern, haben Mühe, Sinn und Zweck in ihrem Leben zu finden. Um ihre existenziellen Krisen zu bewältigen, entwickeln sie einen absurden Plan: Sie wollen sich zu Tode essen. Der Filmtitel „La Grande Bouffe“ bedeutet übersetzt so viel wie „das große Festmahl“ oder „der große Fressgelage“, was den Ton der Geschichte treffend erfasst. Der Abstieg der Freunde in die Völlerei ist sowohl ein Kommentar zur Besessenheit der modernen Gesellschaft von Exzess als auch ein verzweifelter Versuch, durch Konsum Transzendenz zu finden. Während sie sich an Essen, Wein und schließlich auch an menschlichem Fleisch gütlich tun, wird ihr Verhalten immer unberechenbarer und verstörender. Während des gesamten Films verwendet Ferreri einen unverwechselbaren visuellen Stil, wobei er oft lange Einstellungen und anhaltende Aufnahmen von den grotesken Ausschweifungen der Charaktere verwendet. Die Kinematographie ist düster und unversöhnlich und betont die Trostlosigkeit der Existenz der Freunde. Als sich der Gesundheitszustand der Freunde zu verschlechtern beginnt, lösen sich ihre Beziehungen zueinander auf. Die einst herzliche Gruppendynamik weicht kleinlichen Streitereien, Machtkämpfen und schließlich einem Abstieg ins Chaos. Inmitten dieses Durcheinanders wird Marcellos Charakter zunehmend isoliert und distanziert, was seine existenzielle Krise widerspiegelt. Das große Fressen ist ein Film, der sich einer einfachen Kategorisierung entzieht und Elemente von schwarzer Komödie, Gesellschaftskommentar und Avantgarde-Experiment miteinander verbindet. Er wurde von einigen Kritikern als Meisterwerk gefeiert, während andere seine grafischen Inhalte und den vermeintlichen Mangel an narrativer Kohärenz kritisiert haben. Ungeachtet dessen bleibt Das große Fressen eine zum Nachdenken anregende und beunruhigende Erkundung der dunkelsten Impulse der Menschheit.

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Kritiken