#Like

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Handlung

In dem herzerwärmenden und doch brutalen sozialkritischen Film #Like geht Regisseur Tim Sutton auf meisterhafte Weise das beunruhigende Thema Cybermobbing und seine verheerenden Folgen an. Die Geschichte beginnt mit Rosie, einer 16-jährigen Schülerin aus einer scheinbar idyllischen Stadt in Woodstock, New York, die mit dem ersten Jahrestag des tragischen Todes ihrer jüngeren Schwester zu kämpfen hat. Rosies Trauer ist spürbar und es ist offensichtlich, dass der Verlust ihrer kleinen Schwester Lily eine irreparable Leere in ihrem Leben hinterlassen hat. Ihre Eltern, obwohl sie es gut meinen, werden als etwas ahnungslos über das soziale Leben ihrer Töchter dargestellt, was die komplexe Dynamik zwischen Teenagern und ihren Erziehungsberechtigten im digitalen Zeitalter hervorhebt. Als Rosie in die dunklen Tiefen ihrer eigenen Psyche eindringt, stolpert sie über eine beunruhigende Entdeckung: Eine Figur aus der Vergangenheit ihrer Schwester, die nur als "Banks" bekannt ist, ist in den sozialen Medien wieder aufgetaucht. Banks, dessen Identität im Dunkeln liegt, hatte Lily zuvor manipuliert und gemobbt, bis sie sich das Leben nahm. Trotz ihres anfänglichen Zögerns wird Rosie zunehmend von einem Rachedurst verzehrt, als sie erfährt, dass Banks nun online nach seinem nächsten Opfer sucht. Ihre Besorgnis, Banks den Behörden zu melden, stößt auf taube Ohren, da die Polizei die Bedrohung als Einzelfall ohne konkrete Beweise für weitere Ermittlungen abtut. Angesichts einer scheinbar unüberwindlichen Barriere ist Rosie gezwungen, sich einer Dunkelheit zu stellen, von der sie nie wusste, dass sie sie besitzt. Rosies innere Zerrissenheit ist spürbar, als sie mit den moralischen Implikationen der Selbstjustiz ringt. Ihre Wandlung von einer verletzlichen, trauernden Teenagerin zu einer unerbittlichen und getriebenen Vollstreckerin der Gerechtigkeit ist ein ergreifendes, aber verstörendes Schauspiel. Während sie tiefer in Banks' Online-Eskapaden eindringt, werden Rosies Handlungen zunehmend sprunghaft und verstörend, wodurch die Grenzen zwischen Selbstschutz und Selbstjustiz verschwimmen. Durch den gesamten Film zieht Tim Suttons Regie auf meisterhafte Weise die Fäden der Social-Media-Sucht, des Jugendtraumas und der toxischen Dynamik von Teenager-Beziehungen zusammen. Die Kinematografie, die vor Ort in Woodstock gedreht wurde, verleiht der Erzählung eine eindringlich idyllische Kulisse und unterstreicht die Diskrepanz zwischen der Fassade der malerischen Stadt und den im Spiel befindlichen finsteren Kräften. Als Rosies Kreuzzug gegen Banks an Dynamik gewinnt, steigen die Einsätze und die Folgen ihrer Handlungen werden immer gravierender. Ihre Beziehungen zu ihren Freunden und ihrer Familie beginnen zu zerbrechen, und die Grenzen zwischen Gerechtigkeit und Rache verschwimmen zunehmend. Der Film gipfelt in einer atemberaubenden Konfrontation zwischen Rosie und Banks, die als vernichtende Anklage gegen das Versagen unserer Gesellschaft bei der Bekämpfung der Epidemie des Cybermobbings dient. In #Like ist das Publikum gezwungen, sich mit den dunkleren Aspekten der menschlichen Erfahrung und den desensibilisierenden Auswirkungen der sozialen Medien auf unser Verhalten auseinanderzusetzen. Der Film wirft kritische Fragen nach der Rolle der Technologie bei der Aufrechterhaltung toxischer Beziehungen und den Folgen, wenn Einzelpersonen sich selbst als Online-Hüter regulieren dürfen. Rosies Streben nach Gerechtigkeit ist zwar bewundernswert, dient aber auch als Mahnung an die verheerenden Kosten ungezügelter Wut und einer Gesellschaft, die Selbstjustiz als Lösung für ihre Probleme duldet.

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Kritiken