Living – Einmal wirklich leben

Handlung
Im London der Nachkriegszeit, 1953, ist Mr. Williams ein Mann mittleren Alters, der sich in der Monotonie seines Alltags gefangen sieht. Als Beamter ist er damit beauftragt, einen Berg von Papierkram zu sichten und sich akribisch an die Regeln und Vorschriften der städtischen Bürokratie zu halten. Doch trotz seiner entscheidenden Rolle bei den Wiederaufbaubemühungen der Stadt mangelt es Mr. Williams' Leben an Sinn und Freude. Auch sein Privatleben ist unerfüllt, und seine Beziehungen fühlen sich durch seine Hingabe an seine langweilige, monotone Arbeit erstickt an. Zu Beginn der Geschichte sehen wir, wie Mr. Williams sich durch seinen Alltag schleppt und Mühe hat, einen Sinn in seinen banalen Aufgaben zu finden. Seine Einsamkeit ist spürbar, und seine Ehe mit Margaret fühlt sich eher wie eine Pflicht als eine Quelle der Kameradschaft an. Trotzdem klammert sich Mr. Williams an den Komfort der Routine, aus Angst, Risiken einzugehen oder von dem für ihn vorgezeichneten Weg abzuweichen. Das Schicksal greift jedoch in Form einer niederschmetternden medizinischen Diagnose ein: Mr. Williams ist unheilbar krank. Diese lebensverändernde Nachricht zwingt ihn, sich der Leere zu stellen, die er empfunden hat, und die Prioritäten in seinem Leben neu zu bewerten. Während er darum kämpft, sich mit seiner Sterblichkeit auseinanderzusetzen, fühlt sich Mr. Williams von der unwahrscheinlichsten Gegnerin der Bürokratie angezogen – einer 19-jährigen Frau namens Karen Ziemann. Karen ist eine neue Mitarbeiterin im Büro, und Mr. Williams ist angetan von ihrer Wärme, ihrem Enthusiasmus und ihrem freigeistigen Wesen. Als Mr. Williams beginnt, eine Beziehung zu Karen aufzubauen, beginnt er, die Welt mit ihren Augen zu sehen. Er wird zunehmend frustrierter über die erstickende Routine seiner Arbeit und die Regeln, die sie bestimmen. Er beginnt, die Relevanz und Effektivität der städtischen Bürokratie bei der Bewältigung der dringenden Bedürfnisse ihrer Bürger in Frage zu stellen. Diese neu gewonnene Perspektive entfacht ein Gefühl der Rebellion in ihm, da er beginnt, sich gegen die Regeln und Konventionen aufzulehnen, die sein Leben so lange bestimmt haben. Während Mr. Williams sich in diesem neu gefundenen Sinn für Ziele bewegt, stößt er auf Widerstand von seinen Kollegen und Vorgesetzten. Sie sehen seine Versuche, die Dinge aufzurütteln, als Bedrohung des Status quo und der etablierten Ordnung. Trotzdem hält Mr. Williams durch, getrieben von dem Wunsch, einen bleibenden Eindruck in der Welt zu hinterlassen und ein Leben zu führen, das seine Werte wirklich widerspiegelt. Im Laufe des Films ist die Geschichte von Mr. Williams mit der seiner Kollegen verwoben, die inmitten des Nachkriegschaos darum kämpfen, ihren eigenen Platz in der Welt zu finden. Da ist Mrs. Harris, eine gutherzige Angestellte, die sich zutiefst verpflichtet fühlt, anderen zu helfen; und Tony, ein junger und ehrgeiziger Kollege, der zwischen seiner Loyalität gegenüber der städtischen Bürokratie und seinem Traum, Politiker zu werden, hin- und hergerissen ist. Als die Geschichte auf ihren Höhepunkt zusteuert, bewirkt Mr. Williams' neu gewonnener Sinn für Ziele eine Transformation nicht nur in ihm selbst, sondern auch in den Menschen um ihn herum. Seine Rebellion inspiriert ein Gefühl von Mut und Überzeugung in seinen Kollegen, die beginnen, die Regeln und Konventionen, die ihr Leben so lange bestimmt haben, in Frage zu stellen. Letztlich ist der Film eine ergreifende Auseinandersetzung mit der Fähigkeit des menschlichen Geistes zur Widerstandsfähigkeit und Transformation. Trotz der Düsternis seiner Prognose findet Mr. Williams in seinen letzten Monaten einen Sinn und eine Bedeutung. Er erweist sich als ein Beweis für die Kraft des Lebens im gegenwärtigen Augenblick, des Loslassens von Angst und der Akzeptanz des Unbekannten. Am Ende des Films bleiben wir mit einem Gefühl der Hoffnung und Erneuerung zurück, das uns daran erinnert, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten immer die Möglichkeit zur Transformation und zum Wachstum gibt.
Kritiken
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