Mass

Handlung
Mass ist ein amerikanischer Dramafilm aus dem Jahr 2021 unter der Regie von Fran Kranz, der für seine Arbeit in der Serie "Cult Following" sowie für seinen Kurzfilm "The Forward Pass" bekannt ist. "Mass" feierte seine Premiere beim Tribeca Film Festival 2021 und wurde weithin für seine ergreifende Darstellung von Trauer, Schuldgefühlen und der Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen gelobt. Der Film erzählt die Geschichte zweier Paare, die sich in entgegengesetzten Ecken einer Highschool-Aula wiederfinden, dem Ort einer kürzlich stattgefundenen Schießerei. Die Paare, Hayden (Jason Isaacs) und Gretchen (Martha Plimpton), werden von einem anderen Paar, Jason (Ann Dowd) und Gabe (Reed Birney), begleitet, die ihren Sohn durch die Tragödie verloren haben. Anfangs herrscht spürbare Spannung zwischen ihnen, als sie beginnen, über das Ereignis, die Umstände und die tiefgreifenden Auswirkungen auf ihr Leben zu diskutieren. Im Laufe des Gesprächs bröckelt die Fassade der Höflichkeit und emotionalen Zurückhaltung und ermöglicht es jedem Paar, sich der Rohheit ihrer Emotionen zu stellen. Während Jason und Gabe immer noch unter ihrem Verlust leiden und versuchen zu verstehen, warum ihr Sohn ins Visier genommen wurde, scheinen Hayden und Gretchen eher mit der Politik der Tragödie und den potenziellen Konsequenzen von Waffengesetzen beschäftigt zu sein. Jason und Gabe hingegen kämpfen damit, den sinnlosen Verlust ihres Kindes zu verarbeiten und damit, wie zerstörerisch ein gewalttätiger Gefühlsausbruch sein kann. Die Trauer des Paares ist eine ergreifende Erinnerung daran, dass keine Worte den Schmerz des Verlustes lindern können. Hayden zeigt zwar Empathie, offenbart aber ein tief verwurzeltes Gefühl der Anspruchshaltung und Frustration über die scheinbar fruchtlosen Schulschutzmaßnahmen. Im Laufe des Films gelingt es Kranz' meisterhafter Regie, kraftvolle Leistungen aus dem Ensemble herauszuholen, so dass jede Figur ihre Komplexität ohne Sentimentalität offenbaren kann. Auch die Dialoge wirken authentisch und ungezwungen und scheuen sich nie vor unbequemen Wahrheiten, die den Zuschauer oft in einem Zustand unbehaglicher Introspektion zurücklassen. Im Laufe des Gesprächs stellt sich heraus, dass Haydens Wut nur eine dünn verschleierte Maske seines eigenen Bedauerns ist. Er ringt mit der Schuld, nicht der engagierteste Vater gewesen zu sein und keine tiefere Verbindung zu seinen Kindern aufbauen zu können. Gretchen hingegen wird zunehmend desensibilisiert gegenüber den Emotionen, die sie umgeben, was vielleicht die emotionale Taubheit widerspiegelt, die Menschen oft nach einem Trauma erleben. Gabe, der von den Erinnerungen an seinen Sohn heimgesucht wird, kämpft mit der Schuld, ihn verlassen zu haben, während Jason verzweifelt versucht, die Welt zu verstehen, die ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Ihr Verlust wird durch ein Gefühl der Ohnmacht verstärkt, das sie auf der Suche nach Sinn in einem sinnlosen Gewaltakt zurücklässt. Ann Dowds Darstellung von Jason, die von Trauer, Angst und Wut geplagt wird, ist eine herausragende Leistung, die sich durch ihre Subtilität und Nuanciertheit auszeichnet. Fran Kranz navigiert mit seinem feinen Gespür durch die labyrinthischen Gemütszustände, in denen sich jedes Paar befindet, und wandelt dabei oft auf dem schmalen Grat zwischen Feingefühl und roher Emotion. Sein Einsatz von Licht, Tongestaltung und Kamerabewegungen verleiht der Erzählung Tiefe und unterstreicht subtil die emotionale Zerrissenheit, mit der jedes Paar zu kämpfen hat. Letztendlich ist Mass ein Film, der sich den typischen Tropen des Genres entzieht und vor sauberen Auflösungen oder kathartischen Lösungen zurückschreckt. Stattdessen ist er eine intime Erforschung des menschlichen Zustands - die Komplexität der Emotionen, die Last der Schuld und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Geistes.
Kritiken
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