Nanny

Nanny

Handlung

"Nanny" ist ein psychologischer Horror-Thriller aus dem Jahr 2022 unter der Regie von Cameron Lee, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück von Nikole Beckwith aus dem Jahr 2019. Der Film dreht sich um Aisha (gespielt von Anna Diop), eine senegalesische Einwanderin, die in New York City ein besseres Leben sucht. Aisha arbeitet als Kindermädchen für eine wohlhabende weiße Familie, die Stevens, bestehend aus Ehemann Tom (gespielt von Russell Hornsby) und seiner schwangeren Frau Rachel (gespielt von Michelle Monaghan). Zuerst scheint Aisha ein freundliches und aufmerksames Kindermädchen zu sein, das sich um die beiden jungen Kinder des Paares kümmert, Virginia (gespielt von Sione Fehoko) und Henry (gespielt von Sylvia Grace Crain). Es wird jedoch immer deutlicher, dass Aisha kein gewöhnliches Kindermädchen ist; sie wird von beunruhigenden Visionen heimgesucht, die sie oft als Kind im Senegal darstellen, umgeben von dunklen, unheimlichen Landschaften. Diese Visionen sind oft mit fragmentierten Szenen aus Aishas problematischer Vergangenheit durchsetzt, die auf ein traumatisches Ereignis hindeuten, das sie erschüttert hat. Im Laufe der Geschichte wird Aishas Verhalten zunehmend unberechenbarer und gewalttätiger. Sie erlebt Wutanfälle, die sich in plötzlichen Wutausbrüchen gegen die Familie und ihr Eigentum äußern. Die Stevens sind anfangs schockiert und besorgt über Aishas Verhalten, aber sie sind auch auf sie als Kindermädchen angewiesen. Tom versucht, verständnisvoll und unterstützend zu sein, während Rachel Aishas Absichten zunehmend misstraut. Es wird deutlich, dass Aisha nicht einfach nur eine kämpfende Betreuerin ist, sondern eine komplexe Persönlichkeit mit einer Vielzahl von Problemen. Ihre Visionen dienen als Ausdruck des gesellschaftlichen Drucks und des systemischen Rassismus, dem sie seit ihrer Ankunft in den Vereinigten Staaten ausgesetzt ist. Im Laufe der Geschichte wird Aishas Verhalten immer unberechenbarer und bedrohlicher, so dass sich das Publikum fragt, welche Absichten sie hat und welche Gefahr sie für die Stevens darstellt. Der Film wirft Themen wie Unterdrückung, Rassismus und die Auswirkungen systemischer Ungerechtigkeit auf marginalisierte Gemeinschaften auf. Insbesondere Aishas Charakter verkörpert die Kämpfe vieler schwarzer Einwanderer in den Vereinigten Staaten. Trotz ihrer Bemühungen, sich zu assimilieren und für ihre Familie zu sorgen, ist sie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ausgesetzt, die ihr Selbstverständnis zu untergraben drohen. Die Spannung steigt langsam, als sich Aishas Wut verstärkt und die Stevens zwingt, immer stärkere Maßnahmen zu ergreifen, um sich und ihre Kinder zu schützen. Im Höhepunkt des Films kollidieren Aishas Vergangenheit und Gegenwart in einer schockierenden und gewalttätigen Konfrontation, die das Publikum die Natur von Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht in Frage stellt. Letztendlich ist "Nanny" ein Kommentar zu den dunkleren Aspekten der menschlichen Erfahrung, der die verheerenden Folgen systemischer Ungerechtigkeit und Rassismus hervorhebt. Der Film ist eine packende und beunruhigende Darstellung der Kämpfe marginalisierter Gemeinschaften, die dem Publikum ein bleibendes Gefühl des Unbehagens und ein neues Verständnis für die Komplexität der menschlichen Natur vermittelt. Die Leistung von Anna Diop in der Hauptrolle ist ein Highlight des Films und verleiht Aishas Charakter Tiefe und Nuancen. Ihre Darstellung von Aishas innerer Zerrissenheit und Wut ist fesselnd und erschütternd zugleich und macht sie zu einer überzeugenden und unvergesslichen Protagonistin. Die Regie von Cameron Lee fängt auf effektive Weise das Gefühl des Unbehagens und der Spannung ein, das den Film durchdringt, und erzeugt ein Gefühl von Klaustrophobie und Beklommenheit. Die Verwendung visueller und akustischer Signale, wie z. B. das Knarren von Türen und das Flüstern von Aishas Kindern, verstärkt das Gefühl des Unbehagens und zieht das Publikum in das Herz von Aishas Wahnsinn. Insgesamt ist "Nanny" ein psychologischer Horror-Thriller, der die Zuschauer verunsichert und fragend zurücklässt. Er ist ein eindringlicher Kommentar zu den Kämpfen marginalisierter Gemeinschaften und den verheerenden Folgen systemischer Ungerechtigkeit und Rassismus. Die fesselnde Erzählung und die denkwürdigen Darstellungen des Films sorgen für ein fesselndes und zum Nachdenken anregendes Seherlebnis.

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Kritiken