Network

Network

Handlung

Der 1976 veröffentlichte Film 'Network' unter der Regie von Sidney Lumet ist eine bissige Satire auf das Wesen der modernen Medien, den Konsumismus und die Art und Weise, wie Unterhaltung und das Sensationelle die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit kapern können. Der Film, der auf einem Drehbuch von Paddy Chayefsky basiert, spinnt eine Geschichte um die Figur des Howard Beale, eines erfahrenen Nachrichtensprechers, dessen 25-jährige Amtszeit von seinem Sender verkürzt wird, als er das obligatorische Rentenalter von 62 Jahren erreicht. Als sich Beale darauf vorbereitet, sich in seiner letzten Sendung von seinem Publikum zu verabschieden, schockiert er alle, indem er erklärt, dass er sich live im Fernsehen das Leben nehmen wird. Diese spontane Erklärung wird mit einer Mischung aus fassungslosen Reaktionen und echter Besorgnis um Beales Wohlergehen aufgenommen. Zunächst betrachtet der Sender dieses Ereignis als Publicity-Gag, um die Einschaltquoten zu steigern, aber Howards echte Qualen gewinnen allmählich die Herzen der Verantwortlichen und zwingen sie, ihre Entscheidung zu überdenken. Die Senderchefs des fiktiven UBS News - Howard Beale, Arthur Jensen (Ned Beatty), Diana Christensen (Faye Dunaway) und Max Schumacher (William Holden) - werden als rücksichtslose, gerissene Profis dargestellt, die nur an der Maximierung ihrer Gewinne interessiert sind. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Steigerung der Einschaltquoten und dem Geldverdienen mit allen Mitteln, wobei sie die ganze Zeit vorgeben, guten Journalismus zu priorisieren. Während sie mit Howards unerwarteten Aktionen zu kämpfen haben, sehen sie sich auch internen Konflikten und Machtkämpfen gegenüber. Arthur Jensen, der finstere CEO des Senders, verfolgt einen besonders rücksichtslosen Ansatz. Er ist mehr daran interessiert, die Interessen des Unternehmens zu fördern als das Wohlergehen seiner Mitarbeiter oder der Öffentlichkeit. In seinem berühmten Monolog vertritt er eine düstere Vision einer Welt, in der Unterhaltung und Spektakel zu den Hauptantriebskräften der Gesellschaft geworden sind. Arthur Jensens Charakter verkörpert die dunkleren Aspekte der Unternehmenskultur, die in ihrem Streben nach finanziellen Gewinnen keinerlei Skrupel kennt. Im krassen Gegensatz dazu ist Max Schumacher, der Präsident von UBS News, ein sympathischerer und moralisch gefestigterer Charakter. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Loyalität zu seinem Job und seiner Sorge um Howards Wohlergehen. Trotz seiner eigenen Karriereambitionen hat Max ein Gewissen, was ihn in Gegensatz zu der gefühllosen und berechnenden Vorgehensweise von Arthur Jensen bringt. Unterdessen spielt Diana Christensen, die schöne und gerissene junge Fernsehproduzentin, eine entscheidende Rolle bei der Neugestaltung des Images von Howard Beale. Ihr Charakter dient als Symbol für das sich wandelnde Gesicht des Fernsehjournalismus, wo Ästhetik und Spektakel heute wichtiger sind als die Qualität des Inhalts. Dianas Aufstieg zum Ruhm ist beispielhaft für die neue Generation von Medienprofis, die Unterhaltung über Substanz stellen, oft auf Kosten echten Journalismus. Howard Beale, gespielt von Peter Finch, ist das emotionale Herzstück der Geschichte. Er ist ein komplexer Charakter, getrieben von einem Gefühl der Verzweiflung und Frustration. Während er mit der Aussicht kämpft, seinen Job und seine Identität zu verlieren, wird er zu einem unwahrscheinlichen Rebellen und einem Symbol des Widerstands gegen die kalten und berechnenden Fernsehmanager. Durch seinen Charakter erforscht der Film Themen wie Midlife-Crisis, existenzielle Angst und die Entfremdung der modernen Gesellschaft. Im Laufe der Geschichte wird Howard zu einer Spielfigur in Dianas Spiel, um die Einschaltquoten zu steigern. Seine emotionalen Ausbrüche und impulsiven Erklärungen machen ihn zu einer Quoten-Sensation, die dem Sender massive Aufmerksamkeit verschafft. Als seine Popularität jedoch in die Höhe schnellt, fühlt er sich wie eine Marionette, die von denen manipuliert wird, die ihn ausbeuten wollen. Letztendlich gipfelt Howards Geschichte in einer dunklen und tragischen Wendung, die das zentrale Thema des Films über den korrumpierenden Einfluss der Fernsehindustrie unterstreicht. Während die Führungskräfte des Senders ihren neu gewonnenen Erfolg feiern, bleibt Howard isoliert zurück, eine leere Hülle seines früheren Selbst, erdrückt von der Maschine, die er einst sein Zuhause nannte. Der Film endet mit einem eindringlichen Bild von Howards letzter Sendung, in der er nur noch ein Schatten seiner selbst ist und mit einer Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung an die Kamera spricht. Es ist ein eindrucksvoller Kommentar zu den dunkleren Seiten unserer Gesellschaft, in der der unstillbare Hunger nach Unterhaltung und Spektakel selbst die komplexesten Menschen zu bloßen Schachfiguren machen kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 'Network' ein meisterhafter satirischer Film ist, der eine bissige Kritik an der Medienindustrie und ihren Werten übt. Seine Themen Entfremdung, Existenzialismus und der korrumpierende Einfluss der Macht sind heute genauso relevant wie bei der Erstveröffentlichung des Films. Mit seinem messerscharfen Drehbuch, den herausragenden Leistungen und der prophetischen Vision bleibt 'Network' ein bahnbrechender Film, der das Publikum weiterhin fesselt und zur Reflexion über das Wesen der modernen Gesellschaft anregt.

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Kritiken