Obituary

Handlung
'Obituary', unter der Regie von Lee Gi-hwan spielend in Südkorea der Nachkriegszeit, ist eine ergreifende und kraftvolle Geschichte über die Bindung zwischen Mutter und Tochter, die Mühen des Lebens in Armut und die verheerenden Folgen von Entscheidungen, die in Verzweiflung getroffen werden. Die Geschichte dreht sich um Seong-jae, ein kämpfendes Dienstmädchen, das mit ihrer liebevollen Tochter Soon-i im kleinen Dorf Seok-ju lebt. Seong-jaes Leben wird zunehmend schwieriger, da ihr Arbeitgeber, Yeong-dal, ihre Situation manipuliert und es ihr unmöglich macht, durch ihre Nähkünste ein Einkommen zu erzielen. Angesichts dieser Verzweiflung wird Soon-i schließlich in ein Leben der Knechtschaft als Yeong-dals Konkubine gezwungen. Dieses traumatische Ereignis markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Erzählung und enthüllt die harten Realitäten der Armut und die grausamen Folgen der Ausbeutung. Die Szene wechselt, als Seong-jae Trost in der Eröffnung einer Taverne findet, einem lang gehegten Traum, den sie aufgrund ihrer schwierigen Umstände auf Eis gelegt hatte. Diese neu gefundene Hoffnung bringt zwar einen Anschein von Stabilität in ihr Leben, ist aber nur von kurzer Dauer. Soon-i, unfähig, die Scham ihrer gegenwärtigen Situation zu ertragen, hinterlässt einen kryptischen Brief und verlässt ihre Familie auf der Suche nach Erlösung. Im Laufe der Monate erhält Seong-joo eine Reihe mysteriöser Zahlungen von Soon-i aus Pjöngjang, wo sie als Sexarbeiterin arbeitet. Von der Nachricht geplagt, beginnt Seong-joo eine beschwerliche Reise, um ihre Tochter zu finden, begleitet von Seok-ju, einem jungen Mann aus dem Nachbardorf, der heimlich romantische Gefühle für Soon-i hegt. Die Suche des Duos führt sie durch ein Labyrinth aus trostlosen Straßen und überfüllten Rotlichtbezirken, eine Widerspiegelung der harten Realitäten, mit denen Frauen wie Soon-i konfrontiert sind, die aufgrund von Armut und mangelnden Alternativen in diese Situationen gezwungen werden. Als sie Soon-i schließlich finden, ist ihre Situation jedoch weitaus schlimmer, als sie sich hätten vorstellen können. Soon-i, verzweifelt, dem Kreislauf der Sünde und der Schulden zu entkommen, wendet sich dem Verbrechen zu und überfällt ein Pfandhaus, eine Entscheidung, die sie letztlich auf den Weg zur Erlösung bringt. Auch wenn die Umstände ihres Lebens düster sein mögen, zeigt diese Tat einen Hoffnungsschimmer und den Wunsch, sich von den Fesseln ihrer Umstände zu befreien. Im Laufe der Geschichte bleibt die Bindung zwischen Seong-jae und Soon-i ein übergeordnetes Anliegen, eine Erinnerung an die Kraft der Mutterliebe angesichts unvorstellbarer Widrigkeiten. Die Erzählung wirft ergreifende Fragen nach dem Wesen der Armut, den Folgen der Verzweiflung und den langfristigen Auswirkungen der Ausbeutung auf. Mit 'Obituary' zeichnet Lee Gi-hwan ein düsteres und ungeschöntes Porträt des Südkorea der Nachkriegszeit, das als kraftvolle Hommage an die Widerstandsfähigkeit von Frauen wie Seong-jae und Soon-i dient, die angesichts einer unversöhnlichen Welt gegen alle Widrigkeiten überleben. Trotz seiner tragischen Untertöne ist der Film letztlich eine Feier der Hoffnung, ein Beweis für die unendliche Kraft der Mutterliebe und die unzerbrechliche Bindung zwischen zwei Frauen.
Kritiken
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