Sieben Up!

Sieben Up!

Handlung

Im Jahr 1964 arbeitete der Filmemacher Michael Apted unter der Regie von David Puttnam, damals ein junger britischer Produzent, an einem Dokumentarfilm. Apted startete ein ehrgeiziges Projekt, das zu einer fortlaufenden Dokumentarfilmreihe werden sollte: "Sieben Up!". Das Ziel war es, das Wesen einer Gruppe britischer Kinder aus verschiedenen sozioökonomischen Verhältnissen im Alter von sieben Jahren einzufangen. Die Prämisse des Dokumentarfilms drehte sich darum, offene Einblicke in ihre Weltanschauungen, Bestrebungen und Persönlichkeiten zu gewinnen. Das Projekt umfasste eine Reihe von Einzelgesprächen mit einer Mischung aus Kindern aus Arbeiterfamilien, Familien der Oberschicht und solchen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, die alle den gleichen Meilenstein von sieben Jahren teilten. Apted und sein Team wählten sorgfältig fünfundzwanzig Kinder aus, deren Geschichten zu einer ergreifenden und zum Nachdenken anregenden Spiegelung des gesellschaftlichen Wandels im Laufe der Jahre werden sollten. Das Leben der Teilnehmer umfasste das gesamte Spektrum des britischen Klassensystems, wie Apted erklärte, "um eine faire Stichprobe der britischen Gesellschaft zu erstellen". Diese von Apted handverlesenen Kinder waren alle gleich alt, ohne dass es über ihr gemeinsames Alter hinaus bestimmte Kriterien gab, was sicherstellte, dass die Antworten der einzelnen Teilnehmer im Laufe ihrer Reifung direkt vergleichbar waren. Am Drehtag besuchte Apted verschiedene Orte in Großbritannien und stellte jedem Kind die gleichen Fragen, darunter "Was machst du gerne?" und "Was willst du werden, wenn du groß bist?". Ihre Antworten, voller unschuldiger und offener Ehrlichkeit, boten einen Einblick in die Träume, Ängste und Ambitionen der jüngsten Mitglieder der Gesellschaft. Wie Apted später feststellte, boten ihre rohen und uneingeschränkten Perspektiven ein authentisches und wertvolles Fenster in die menschliche Verfassung. Als die Teilnehmer in den nachfolgenden Serien in Abständen von sieben Jahren erneut interviewt bzw. genauer gesagt verfolgt wurden, entwickelte sich ihr Leben im Einklang mit den britischen Gesellschaftstrends. Von der Serie von 1964 bis heute hat Apteds Werk immer wieder fesselnde Einblicke in die sich verändernden Gezeiten der britischen Kultur gegeben. Mit jeder weiteren Folge wurde deutlich, dass es trotz einiger Gemeinsamkeiten große sozioökonomische Unterschiede zwischen den Teilnehmern gab. Indem Apted sich alle sieben Jahre mit den Protagonisten traf, konnte er persönliche Triumphe, Misserfolge und Veränderungen beobachten, die breitere gesellschaftliche Trends widerspiegelten. Viele Kinder hatten Mühe, eine Richtung im Leben zu finden; einige erlitten bedeutende persönliche Tragödien, die nachhaltige Folgen hatten. Umgekehrt blühten andere auf, überwanden Widrigkeiten und verwirklichten ihre frühen Ambitionen. Die Interviews enthüllten die Komplexität der Lebenserfahrungen und beleuchteten die tiefgreifenden Auswirkungen des sozioökonomischen Status, des geografischen Standorts und der familiären Unterstützungssysteme auf die Bestrebungen und Ergebnisse dieser jungen Menschen. Die Serie bot einen eindringlichen Kommentar zu den Folgen von Ungleichheit und verdeutlichte, wie ein Kind, das in ein relativ verarmtes Arbeiterumfeld hineingeboren wurde, ganz andere Perspektiven haben kann als ein Kind aus einer wohlhabenden Familie. Bei "Sieben Up!" bestand Apteds Meisterleistung nicht darin, spezifische Ergebnisse vorherzusagen oder zu versuchen, einzugreifen, sondern darin, eine objektive, langfristige Erzählung zu liefern. Er fing Momentaufnahmen der Entwicklung der Protagonisten ein, wobei jedes neue Interview enthüllte, wie sich die Welt um sie herum veränderte. Jede Folge bot daher sowohl einen ergreifenden Bericht über individuelle Leben als auch eine eindrucksvolle Darstellung gesellschaftlicher Veränderungen in der Zwischenzeit. Durch Apteds Linse erleben wir die Reise der britischen Gesellschaft durch Zeiten des rapiden Wandels und Umbruchs und reflektieren darüber, wie sich unsere kollektive Weltanschauung, unsere Werte und unser wirtschaftliches Schicksal entwickelt haben. Dieser ergreifende Dokumentarfilm ist zu einem Beweis für die Kraft der sozialen Beobachtung geworden und bietet sowohl tiefe Einblicke als auch emotionale Tiefe.

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Sieben Up! screenshot 2
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Kritiken