Der Tunnel (St. Martin's Lane)

Handlung
In den pulsierenden Straßen des Londoner Theaterviertels entfaltet eine vielfältige Gruppe von Straßenmusikanten und außergewöhnlichen Straßenkünstlern ihre Magie, um die Menschenmassen zu fesseln, die sich unter den Gaslaternen der Stadt versammeln. Unter ihnen ist Charles, ein charismatischer Schauspieler mit einer Vorliebe für dramatische Monologe, der sich seinen Lebensunterhalt durch Trinkgelder von Passanten verdient. Mit einem Flair für das Theatralische zieht er mit jeder leidenschaftlichen Rede die Aufmerksamkeit auf sich, und jede ist fesselnder als die letzte. Charles' Auftritt zieht oft eine junge, geschmeidige Gestalt an - Libby, eine talentierte junge Tänzerin mit einer natürlichen Begabung für Bewegung. Obwohl Libby kaum mehr als ein Teenager ist, ermöglichen ihr ihre Beweglichkeit und Koordination, akrobatische Kunststücke nahtlos in ihre Routine einzubauen und alle, die zusehen, zu fesseln. Charles erkennt ihr Potenzial und beschließt, mit Libby zusammenzuarbeiten und sie in seine Darbietung einzubauen. Die Hinzunahme dieser talentierten jungen Tänzerin erweist sich als Geniestreich, und ihre gemeinsamen Auftritte werden schnell zum Stadtgespräch. Mitten in dieser florierenden Szene sitzt Harley, ein Gönner des Theaters, und ist von dem Spektakel gefesselt. Als selbstsichere und charismatische Figur hat sich Harley an die schönen Dinge des Lebens gewöhnt. Darunter ein goldenes Zigarettenetui, das ein unverzichtbarer Bestandteil seiner täglichen Kleidung zu sein scheint. Doch erst als er später feststellt, dass sein wertvoller Besitz verschwunden ist, bemerkt er, dass es von niemand anderem als der talentierten jungen Tänzerin Libby entwendet wurde. Doch wie es das Schicksal will, weicht Harleys anfänglicher Zorn einer größeren Wertschätzung für Libbys einzigartige Talente, nachdem er sie zufällig noch einmal mit Charles auftreten sieht. Fasziniert von ihrem unbestreitbaren Potenzial nimmt Harley, eine Schlüsselfigur der Theaterszene der Stadt, Kontakt zu Libby auf und lädt sie ein, an einer exklusiven Party nach dem Theaterstück auf seinem Anwesen teilzunehmen. Die Veranstaltung verspricht eine verschwenderische Zurschaustellung von Opulenz und Kultiviertheit zu werden, an der viele der führenden Persönlichkeiten Londons teilnehmen werden. Ohne Charles' Wissen hat Harley darum gebeten, dass nur Libby an diesem hoch exklusiven Treffen teilnimmt, zweifellos in der Hoffnung, mehr über die rätselhafte junge Tänzerin zu erfahren. Charles glaubt derweil weiterhin, dass Libby ihre Partnerschaft gleichermaßen schätzt, ohne zu ahnen, dass sie ohne seine Anwesenheit zu einer privaten Soiree eingeladen wurde. Als die Party beginnt, hinterlässt Libby, in ihrem schönsten Kleid, einen atemberaubenden Eindruck auf Harley und die anderen Gäste. Harley ist von ihrer fesselnden Darbietung hingerissen und möchte ihr helfen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, denn er spürt ein bemerkenswertes Talent, das sie zu einem Star machen könnte. So werden die Weichen für einen kometenhaften Aufstieg der jungen Taschendiebin zur Künstlerin gestellt, mit Harley als treibender Kraft. Charles, der sich zunächst nicht bewusst ist, dass Libby eine separate Verabredung mit Harley hat, erkennt zu spät, dass seine Partnerin ihn verlassen hat. Diese Erkenntnis erfüllt ihn mit einem tiefen Gefühl des Verrats, insbesondere wenn man bedenkt, dass ihre Bindung trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe stark geworden war. Libby hingegen, die nun in eine Welt von beispiellosem Luxus und Privilegien katapultiert wird, beginnt, sich in der Komplexität ihres neu gewonnenen Ruhms zurechtzufinden. Während sie sich zunehmend von dem Reiz der High Society, in die sie aufgenommen wurde, gefangen nehmen lässt, beginnt sie, ihre frühere Lebensweise zu hinterfragen. Charles und seine behelfsmäßige Straßentruppe sind nun in eine ferne Erinnerung verbannt, und die Bühne ist frei für eine spannende Geschichte von Transformation und Entdeckung. Libbys Reise wird von schwierigen Entscheidungen, zerrütteten Beziehungen und einem Weg geprägt sein, der sie in eine ungewisse, aber glitzernde Zukunft führt. Auf ihrem Weg liegt das Potenzial zum Starruhm, aber auch die sehr reale Möglichkeit, den Kontakt zu ihren bescheidenen Ursprüngen und den Freunden, die sie zurückgelassen hat, zu verlieren. Während sie die ersten zaghaften Schritte in ein Leben voller Dramatik, Aufregung und Rampenlicht unternimmt, ist eines gewiss: Für dieses junge Mädchen von der Straße, das zum Liebling der Londoner Theaterszene geworden ist, wird nie mehr etwas so sein, wie es war.
Kritiken
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