Das Märchen der Märchen

Handlung
"Das Märchen der Märchen" ist ein Fantasy-Drama unter der Regie von Matteo Garrone, das auf einer Sammlung italienischer Märchen aus dem 17. Jahrhundert basiert, die von dem italienischen Sammler Giovanni Francesco Straparola zusammengestellt wurden. Der Film verwebt drei separate Handlungsstränge, die jeweils ein anderes Märchen darstellen und die grausamen, absurden und surrealen Welten der Originalgeschichten zeigen. Im Königreich Selvascura ist Königin Dora (Salma Hayek) verzweifelt darum bemüht, Mutter zu werden, wurde aber wiederholt durch ihre Unfähigkeit, schwanger zu werden, enttäuscht. Ihr Ehemann, der König von Selvascura, hat die Hoffnung auf einen Erben fast aufgegeben. Dora ist jedoch fest entschlossen, ein Kind in die Welt zu setzen, und wendet sich an eine Hexe um Hilfe. Mit der dunklen Magie der Hexe erhält Dora ein magisches Ei, das den Schlüssel zu ihrem Traum von der Mutterschaft enthält. Diese dunkle Schwangerschaft verselbstständigt sich und symbolisiert Doras tief verwurzelten Wunsch und ihren allmählichen Abstieg in die Tiefen ihres eigenen Wahnsinns. Im nahe gelegenen Königreich Roccaforte verliebt sich der charmante und umgängliche König Bruno (John C. Reilly) Hals über Kopf in die bezaubernde Stimme einer mysteriösen Zauberin. Verzweifelt darum bemüht, mit derjenigen zusammen zu sein, deren Stimme sein Herz erobert hat, begibt sich König Bruno auf eine gefährliche Reise, durchquert unbekannte Gebiete und überwindet unzählige Hindernisse, um die Quelle ihrer fesselnden Töne zu erreichen. Als er der Wahrheit hinter der Stimme näher kommt, entdeckt er eine Welt voller Wunder, Geheimnisse und Zauber, die er leider nicht verstehen kann. Mährenddessen herrscht im Königreich Altomonte aufgrund des unberechenbaren Verhaltens seines Königs Armando (Toni Servillo) Chaos, der sich hoffnungslos in einen Floh verliebt. Besessen von dem Parasiten, frönt der König extravaganten Ritualen und grandiosen Gesten, um den Floh einzufangen und festzuhalten, der ihn scheinbar verzaubert hat. Seine Tochter Isabella ist die Einzige, die den Ernst der Lage erkennt und zu intervenieren versucht, aber König Armandos Fixierung erweist sich letztendlich als zu stark, um sie zu überwinden. Diese bizarre Verliebtheit dient als Kommentar zu dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen, die selbst die mächtigsten und wohlgemeinten Individuen auf einen Weg der Selbstzerstörung führen können. Während sich die drei Handlungsstränge entfalten, verwischt der Film die Grenzen zwischen Realität und Fantasie und schafft eine traumartige Atmosphäre, die den Zuschauer in eine Welt hineinzieht, in der die Konventionen des Alltags nicht mehr gelten. Mit seinen detailreichen Schauplätzen, den lebendigen Charakteren und den surrealen Wendungen ist "Das Märchen der Märchen" ein Kinoerlebnis wie kein anderes. Durch seine drei miteinander verbundenen Handlungsstränge bietet "Das Märchen der Märchen" eine vernichtende Kritik an dem gesellschaftlichen Druck und den Erwartungen, die das Leben von Adeligen bestimmen, insbesondere im Kontext des 17. Jahrhunderts. Jede Geschichte dient als Kommentar zu den Absurditäten und Grausamkeiten einer Welt, die von Privilegien, Macht und Aberglauben bestimmt wird. Im Kern stellt der Film die Frage: Was bedeutet es, ein Mensch in einer Welt zu sein, in der Macht und Einfluss selbst die edelsten Absichten verzerren können? Die zweideutigen Schlussfolgerungen des Films liefern keine endgültigen Antworten, sondern hinterlassen beim Zuschauer ein tiefes Gefühl des Unbehagens und ein anhaltendes Gefühl des Staunens.
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