Die Erwählten

Handlung
Die Erwählten ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1981 unter der Regie von Jeremy Kagan und nach einem Drehbuch von Chaim Potok, der es auf seinen gleichnamigen Roman von 1967 stützte. Der Film spielt in den 1940er Jahren und ist eine ergreifende Coming-of-Age-Geschichte über Freundschaft, Glauben und die Komplexität der Identität. Reuven Malter (gespielt von Barry Miller), ein frommer jüdischer Junge aus der modern-orthodoxen Gemeinde, und Danny Saunders (gespielt von Robby Benson), ein chassidischer jüdischer Junge, der dazu bestimmt ist, der Rebbe einer chassidischen Dynastie zu werden, leben im selben Viertel von Brooklyn. Die beiden Teenager lernen sich durch eine schicksalhafte Begegnung bei einem Spiel der New York Yankees kennen, bei dem sie wegen eines Baseballschlägers aneinander geraten. Trotz der anfänglichen Feindseligkeit entwickeln sie eine unerwartete Freundschaft. Die Familie Malter, bestehend aus Reuvens Vater William (gespielt von Joseph Wiseman) und Mutter Rachel (gespielt von Carolyn Seymour), ist tief in ihrer orthodoxen Tradition verwurzelt. Sie legen großen Wert auf Bildung, intellektuelle Neugier und gesellschaftliches Engagement. Im Gegensatz dazu hält sich die Familie Saunders, bestehend aus Dannys Vater, Rabbi Mendel (gespielt von Rod Steiger), und seiner Frau Sarah (gespielt von Ellen Burstyn), an die traditionellere und strengere chassidische Lebensweise. Dannys strenge Erziehung und die Erwartungen, die an ihn als zukünftigen Rebbe gestellt werden, führen zu Spannungen in ihrer Freundschaft. Reuven ist fasziniert von Dannys Erfahrungen und Geschichten innerhalb der chassidischen Gemeinde, und er sieht ihn als ein Fenster in eine ihm unbekannte Welt. Im Gegenzug fühlt sich Danny zu Reuvens aufgeschlossenerer und liberalerer Weltanschauung hingezogen, die seine eigenen Überzeugungen und Traditionen in Frage stellt. Ihre Interaktionen dienen als Katalysator für jeden, sich mit ihren eigenen Identitäten und den Unterschieden zwischen ihren Familien auseinanderzusetzen. Im Laufe des Films kämpft Reuven damit, seine Loyalität zu seinen Freunden innerhalb der modern-orthodoxen Gemeinde mit seinem wachsenden Respekt vor Dannys chassidischem Erbe in Einklang zu bringen. Danny hingegen ringt mit dem Druck, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und die Familientraditionen aufrechtzuerhalten, während er die Möglichkeit individueller Entscheidungsfreiheit und Autonomie erforscht. Ihre komplexe Beziehung wird auf die Probe gestellt, als Reuven, der beginnt, seinen eigenen Glauben zu hinterfragen, Dannys Familiens Jeschiwa besucht. Diese Begegnung vertieft nicht nur ihr Verständnis für die Welten des jeweils anderen, sondern führt auch zu einer Reihe emotionaler Auseinandersetzungen zwischen Danny und seinem Vater. Rabbi Mendel, ein leidenschaftlich ergebener Anführer, der sein Leben seinem Glauben gewidmet hat, gerät zunehmend in Konflikt mit Dannys wachsender Unabhängigkeit und Neugier auf die moderne Welt. Im Laufe der Geschichte dient Reuvens Vater William, der als Talmud-Gelehrter arbeitet, als Mentor für Danny, indem er ihn in die breiteren jüdischen Texte und Traditionen einführt. Im Gegenzug lehrt Rabbi Mendel Reuven die mystischen Aspekte des chassidischen Denkens und ermöglicht ihm, einen Blick auf die spirituellen Dimensionen von Dannys Glauben zu werfen. Die Spannungen zwischen den beiden Familien erreichen ihren Höhepunkt, als Dannys Vater ihn verstößt, nachdem er entdeckt hat, dass er Reuven am Sabbat zu einem Mets-Spiel mitgenommen hat. Dieses verheerende Ereignis zwingt Danny, sich mit den Konsequenzen seiner zunehmenden Distanzierung von den Traditionen seiner Familie auseinanderzusetzen. Er beginnt, die Last seiner Verantwortung als zukünftiger Rebbe zu spüren, was ihn dazu bringt, seine Beziehungen und den weiteren Weg neu zu bewerten. Der Film endet mit einer ergreifenden Szene, in der sich Reuven und Danny trennen und jeder in seine jeweilige Gemeinde zurückkehrt, mit einem tieferen Verständnis ihrer eigenen Identität und der Unterschiede zwischen ihren Welten. Die Erwählten ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit Glauben, Freundschaft und Identität und bietet eine kraftvolle und zum Nachdenken anregende Darstellung der Komplexität und Herausforderungen des jüdischen Aufwachsens in Amerika Mitte des 20. Jahrhunderts.
Kritiken
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