Daddy

Handlung
Daddy ist ein amerikanischer Pre-Code-Horrorfilm aus dem Jahr 1931 unter der Regie von Lloyd English. Der Film ist eine erschütternde Geschichte über den Abstieg einer dysfunktionalen Familie in den Wahnsinn, während eine Kleinstadt von Angst ergriffen wird, nachdem eine mysteriöse Gestalt aufgetaucht ist. Ein Vater und sein Sohn, die einen Spaziergang mit dem Übernatürlichen unternehmen, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne, dienen als Leitthema für diesen unheimlichen Film. Der Film dreht sich um John Leslie, einen kalten und distanzierten Vater, und seinen Sohn Jerry, die anscheinend unter emotionaler Vernachlässigung leiden. Bei einem Spaziergang im Wald begegnen die beiden einer mysteriösen und finsteren Gestalt – einem blinden, weißbärtigen Mann in einem roten Umhang, der sich als Geist entpuppt. Diese übernatürliche Begegnung hat weitreichende Folgen, die das Gleichgewicht ihres Lebens stören und sie in eine Welt des Schreckens stürzen. Ihr gewöhnliches Leben wird auf den Kopf gestellt, sobald der Geist des alten Mannes in ihre Welt eindringt. Anfangs scheint der blinde alte Mann wohlwollend zu sein und versucht, mit dem Vater-Sohn-Duo in Kontakt zu treten, aber seine Absichten werden schnell finster. Später stellt sich heraus, dass er der Geist eines Kleinstadttrunkenbolds ist, der seit Jahren tot ist und sich nun an der Familie Leslie rächen will. Je intensiver die Interaktionen zwischen dem Geist und dem Vater-Sohn-Paar werden, desto mehr wird ihre sich verschlechternde Beziehung zu einem zentralen Thema. Das kalte Verhalten des Vaters gegenüber seinem Sohn wird allmählich deutlich und unterstreicht ihre tief verwurzelten emotionalen Probleme. Jerrys isolierte Kindheit und seine Sehnsucht nach Liebe werden durch seine Entfremdung von seinem emotional unbeteiligten Vater noch verstärkt, was ihn zu einem leichten Ziel für den bösartigen Geist macht. In dem Versuch, Jerry von seinem Vater wegzulocken und ihr Leben weiter zu ruinieren, nutzt der Geist die bestehenden emotionalen Leerräume zwischen den beiden aus. Durch die Verwendung einer Mischung aus psychologischem Horror, einschließlich subtiler Andeutungen und dunkler, nicht darstellbarer Bilder, erzeugt der Film eine Atmosphäre des wachsenden Schreckens, die die Familie Leslie vom Rest der Welt isoliert. Letztendlich, wenn die Spannungen zwischen Vater und Sohn eskalieren und die Beziehungen immer angespannter werden, erzeugen die übernatürlichen Kräfte eine unlösbare Krise. Während sich die Existenz dieses geplagten Trios auflöst, wird deutlich, dass ihr Schicksal untrennbar mit dem bösartigen Streben des Geistes verbunden ist. Durch diesen Abstieg in den übernatürlichen Horror vermittelt Lloyd English auf meisterhafte Weise die düstere Realität vernachlässigter Beziehungen und den irreversiblen Schaden, den diese der Familiendynamik zufügen können. Durch die Kombination von Elementen des psychologischen Horrors und der subtilen Andeutung entfalten sich die erschreckenden Ereignisse in den Grenzen ihrer kleinen Stadt, was die Frage aufwirft: Wird die Familie jemals Erlösung finden, solange die bösartigen Kräfte die Geister ihrer Vergangenheit festhalten? Diese übernatürliche und psychologische Erforschung des Kampfes einer Familie gegen Kräfte, die ihr Verständnis übersteigen, taucht in das Unbekannte ein und hinterfragt, ob sich ein Mensch den erstickenden Händen des Schicksals entziehen kann, das versucht, ihn zu kontrollieren.
Kritiken
Empfehlungen
