Point Blank – Ausgelöscht

Handlung
Point Blank, unter der Regie von John Boorman, ist ein britisch-amerikanischer Neo-Noir-Kriminalfilm aus dem Jahr 1967 mit Lee Marvin und Raquel Welch in den Hauptrollen. Der Film ist eine Adaption des französischen Romans "Le Samouraï" von Jean-Patrick Manchette aus dem Jahr 1956, und seine Erzählung dreht sich um Walker, einen ehemaligen US-Marine, der gerade eine Haftstrafe verbüßt hat. Nach seiner Entlassung findet sich Walker im ungewohnten Terrain von Los Angeles wieder. Während er sich in seiner neuen Umgebung zurechtfindet, begegnet er einer mysteriösen Frau namens Chris. Sie wirkt rätselhaft, mit einem Hauch von Verletzlichkeit, und sie findet sofort Gefallen an Walker. Chris wiederum stellt Walker ihrem Partner Bud vor, aber ihre Begegnung ist von kurzer Dauer, da Walker bald von den beiden hintergangen wird. Bud schießt Walker in die Brust und lässt ihn zum Sterben zurück, indem er ihn in einem verlassenen Lagerhaus zurücklässt. Obwohl er schwer verwundet ist, lässt Walkers Entschlossenheit nie nach. Er konzentriert sich zielstrebig darauf, das gestohlene Geld zurückzuerlangen, eine Summe von 93.000 Dollar, die er im Austausch für seine Dienste als Muskelmann für einen von Bud inszenierten Raubüberfall erhalten sollte. Der verwundete Walker begibt sich auf eine gefährliche Reise und navigiert durch die dunkle Unterwelt der Straßen von Los Angeles. Er spürt Bud auf und folgt einer Spur von Brotkrumen und Tipps von verschiedenen Personen, denen er begegnet. Während seiner Suche wird Walkers unerbittliches Streben nach Rache den harten Realitäten seiner neuen Umgebung gegenübergestellt. Die Unterwelt der Stadt wird als eine düstere und unversöhnliche Welt dargestellt, in der die Grenzen zwischen Loyalität und Täuschung ständig verschwimmen. Im Verlauf von Walkers Reise muss er sich seinen eigenen Dämonen stellen und den moralischen Zweideutigkeiten, die sein Handeln in der Vergangenheit geleitet haben. Einer der auffälligsten Aspekte von Point Blank ist die Darstellung von Walkers Persönlichkeit. Lee Marvin erweckt eine komplexe und rätselhafte Figur zum Leben, deren Auftreten so kalt ist wie die Winternachtluft. Walkers Handlungen werden von einem einzigen Fokus auf Rache getrieben, und seine emotionale Bandbreite beschränkt sich auf eine stoische Entschlossenheit, das zurückzufordern, was ihm rechtmäßig zusteht. Gleichzeitig deutet Marvins Leistung auf eine tief sitzende Verletzlichkeit hin, ein Gefühl der Isolation, das Walker im Laufe der Jahre kultiviert hat. Die Erzählung des Films zeichnet sich auch durch die Darstellung der weiblichen Charaktere aus. Chris, gespielt von Raquel Welch, ist eine freigeistige und verführerische Figur, die Walkers Aufmerksamkeit erregt. Ihr rätselhaftes Wesen wird nach und nach offenbart, und ihre Anwesenheit in der Geschichte dient dazu, den ansonsten stoischen Walker zu vermenschlichen. Die weiblichen Charaktere sind jedoch auch Objektivierung ausgesetzt, wobei Chris' Charakter oft auf ein reines Sexsymbol reduziert wird. Diese Dichotomie unterstreicht den inhärenten Sexismus, der in dem Film vorhanden ist, ein Spiegelbild der Zeit, in der er entstanden ist. Point Blank zeichnet sich auch durch seine bahnbrechende Kinematographie und seinen Schnitt aus. Der Film, der an Originalschauplätzen in Los Angeles gedreht wurde, fängt das Gefühl der Nachkriegszeit der Desillusionierung und des sozialen Umbruchs ein. Die Betonlandschaft der Stadt wird den krassen, expressionistischen Farben ihrer Bilder gegenübergestellt, wodurch ein Gefühl des visuellen Unbehagens entsteht, das Walkers emotionalen Zustand widerspiegelt. Der Schnitt des Films ist ähnlich innovativ, wobei Regisseur John Boorman eine radikale nicht-lineare Erzählstruktur verwendet, die das Gefühl von Desorientierung und Chaos noch verstärkt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Point Blank ein zum Nachdenken anregender und visuell beeindruckender Film ist, der die dunkleren Aspekte der menschlichen Natur erforscht. Durch Walkers singuläre Besessenheit von Rache taucht der Film in die Komplexität von Moral, Loyalität und Erlösung ein. Die bahnbrechende Erzählung und Kinematographie des Films machen ihn zu einem Meilenstein des Neo-Noir-Kinos, der das Publikum mit seinem rätselhaften und unerbittlichen Protagonisten immer wieder in seinen Bann zieht.
Kritiken
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